Schmerzbehandlung

Opiatanwendung nach geplanter oder ungeplanter Sectio unterschiedlich?

  • Der Morphinverbrauch ist in der Gruppe der geplanten und der ungeplanten Sectiones gleich hoch.

  • Zur Schmerzbehandlung nach einer Sectio werden auch Opiate eingesetzt. Unterscheidet sich die applizierte Menge in Abhängigkeit davon, ob die Sectio geplant oder ungeplant war?

    Für diese Untersuchung wurde der Opiatkonsum von 949 Frauen nach Sectio ausgewertet. Alle Kaiserschnitte fanden in Regionalanalgesie statt. Es wurde auch geprüft, welche Frauen einen hohen Morphinverbrauch aufwiesen. Als hoher Morphinverbrauch wurde innerhalb der gesamten Untersuchungsgruppe ein Verbrauch definiert, der über der 75. Perzentile lag.

    Der mittlere tägliche Verbrauch lag bei täglich 48,6 mg bei geplanten und 44,6 mg Morphin bei ungeplanten Sectiones. Bei den Frauen mit hohem Verbrauch (>75. Perzentile) lag dieser bei 78,8 mg und 78,3 mg Morphin täglich. Damit war er sowohl in der Gruppe der geplanten als auch in der Gruppe der ungeplanten Sectiones gleich hoch. Auch die soziodemografischen und geburtshilfichen Einflussfaktoren waren in beiden Gruppen vergleichbar.

    Für ein Viertel der Frauen ist eine angemessene Schmerzstillung erst mit 10 Tabletten à 5 mg Oxynorm täglich erreichbar. Das stellt eine Herausforderung dar, weil die Gefahr der Abhängigkeit von Opiaten mit zunehmendem Konsum wächst und andererseits auch eine ausreichende postoperative Schmerzbehandlung notwendig ist. Der Zeitpunkt der Entscheidung zum  Kaiserschnitt spielt dabei aber keine Rolle.

    Quelle: Prabhu M, Dolisca S et al.: Postoperative Opioid Consumption After Scheduled Compared With Unscheduled Cesarean Delivery. Obstetrics & Gynecology 2019. 133 (2) 354–363. https://journals.lww.com/greenjournal/Citation/2019/02000/Postoperative_Opioid_Consumption_After_Scheduled.17.aspx DHZ

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 20.02.2019