Israelische Kohortenstudie

PDA verlängert die Austreibungsperiode

  • Eine Geburtseinleitung verlängert die Austreibungesperiode klinisch signifikant nur bei Erstgebärenden mit einer Periduralanalgesie.

  • Um die Länge der Austreibungsphase innerhalb einer bestimmten Geburtenkohorte zu bestimmen, wurde von der Gynäkologin Anat Shmueli und ihren KollegInnen vom Rabin Medical Center in Tel Aviv, Israel, eine Kohortenstudie durchgeführt.

    Dabei wurden für alle untersuchten Geburten nach Parität und PDA-Anwendung getrennt, jeweils die 5., 50. und 95. Perzentile festgelegt.

    Insgesamt wurden 15.500 vaginal geborene, lebende Einlinge am Termin untersucht. Eine signifikant verlängerte Austreibungsphase wurde bei erstgebärenden Müttern, Geburten mit Wehentropf oder PDA, Kindern mit hohem Geburtsgewicht, nach Geburtseinleitungen, bei niedrigem BMI und höherem Alter der Mütter gefunden.

    Die PDA ging mit einer Verlängerung der Austreibungsphase von 82 Minuten in der 95. Perzentile bei Erstgebärenden und Mehrgebärenden einher. In der gesamten Kohorte verdreifachte sich die Dauer der Austreibungsperiode mit einer PDA. Eine verlängerte Ausreibungsphase fand sich auch bei Erstgebärenden mit einem Wehentropf, unabhängig von einer PDA. Die Protrahierung könnte die Indikation für den Wehentropf gewesen sein.

    Eine Geburtseinleitung verlängerte die Austreibungsperiode klinisch signifikant nur bei Erstgebärenden mit einer Periduralanalgesie.

    Die Ergebnisse zeigen, dass eine PDA die Austreibungsphase deutlich verlängert. Das muss im geburtshilflichen Management also mitgedacht werden, wenn es um Entscheidungen bei protrahierten Geburtsverläufen geht.

    Quelle: Shmueli A et al.: The impact of epidural analgesia on the duration of the second stage of labor. Birth 22 May 2018 https://doi.org/10.1111/birt.12355 ∙ DHZ

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 15.06.2018