Übergewicht in der Schwangerschaft

Risikofaktor für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Ein Body-Mass-Index im Normbereich während der Schwangerschaft scheint sich positiv auf das Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen auszuwirken.

  • Starkes Übergewicht während einer Schwangerschaft erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und die Herzsterblichkeit im späteren Lebensverlauf der Frau. Das zeigt eine schottische Studie, die beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) Anfang September in Barcelona präsentiert wurde. Dies könnte Bedeutung für künftige Präventionsstrategien haben, so die StudienautorInnen: „Die Schwangerschaft ist ein Schlüsselmoment, zu diesem Zeitpunkt sind viele Frauen bereit, mehr für ihre Gesundheit zu tun. Das könnte eine Gelegenheit für gezielte Interventionen zur Reduktion des Übergewichts sein“, so ihr Fazit.

    Das Forscherteam der Universitäten Aberdeen und Edinburgh hatten die Gesundheitsdaten von Frauen ausgewertet, die zwischen 1950 und 1976 ihr erstes Kind geboren haben. Es zeigte sich, dass die Gesamtmortalität in der Gruppe der Frauen, die bei der ersten pränatalen Untersuchung einen BMI von 30 oder mehr aufwiesen, gegenüber der Gruppe mit normalem BMI deutlich erhöht war, auch nach statistischer Adjustierung von Faktoren wie Alter, sozioökonomischer Status, Zigarettenkonsum oder Schwangerschaftsdauer zum Zeitpunkt der Gewichtsmessung. Außerdem wiesen die in der Schwangerschaft stark übergewichtigen Frauen im späteren Lebensverlauf ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse oder Hospitalisierung aufgrund von Herzerkrankungen auf.

    (Lee, K. K. et al: Maternal obesity during pregnancy and premature cardiovascular mortality in later life. Heart 2014; 100:A65-A66 doi:10.1136/heartjnl-2014-306118.115; idw-online.de, 3.9.2014)

     

     

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 10.09.2014