Systematisches Review

Schützt Aspirin vor Präeklampsie?

Metaanalysen von randomisierten Studien haben widersprüchliche Ergebnisse zur präventiven Wirkung von Aspirin ergeben, sowohl für das Schwangerschaftsalter als auch für die Dosierung und den Beginn der Behandlung.

Für ein systematisches Review wurden die Daten von 18.907 Frauen aus 16 Studien ausgewertet. Acht der Studien wiesen eine gute Qualität auf, die anderen acht nicht. Einheitlich war die Auswirkung auf die frühe Präeklampsie vor der 34. SSW, wenn die Frauen vor der 16. SSW anfingen, täglich mehr als 100 mg Aspirin einzunehmen. Diese Gabe von Aspirin reduzierte das Risiko für eine frühe Präeklampsie deutlich (RR 0,33). Sie wirkte sich aber nicht auf die Entwicklung einer Präeklampsie am erwarteten Geburtstermin aus (RR 0,92). Dieses Ergebnis fand sich in der größten teilnehmenden Studie mit 1.620 Teilnehmerinnen und wurde auch in fünf kleineren Studien mit zusammen 639 Teilnehmerinnen bestätigt.

Das bedeutet, dass sich mit einer täglichen Dosis von 100 mg Aspirin und dem Behandlungsbeginn bis zur 16. SSW das Risiko für die frühe Präeklampsie signifikant verringern lässt.

Quelle: Roberge S, Bujold E, Nicolaides KH: Aspirin for the prevention of preterm and term preeclampsia: systematic review and metaanalysis. American Journal of Obstetrics and Gynecology 218 (3): 287-293. 2018. https://doi.org/10.1016/j.ajog.2017.11.561 DHZ

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 09.05.2018