Koordinierungsstelle gegen FGM_C

Schutz für gefährdete Mädchen

Weltweit sind mehr als 200 Millionen Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen, jährlich kommen Millionen hinzu. Verschärft wird die Situation auch in Deutschland als direkte Folge der Pandemie durch Lockdown, Schulausfall und die wirtschaftlichen Auswirkungen. Für eine bestmögliche Unterstützung und Sensibilisierung wurde vor genau einem Jahr die Berliner Koordinierungsstelle gegen FGM_C (Female Genital Mutilation_Cutting) als Kooperation von Familienplanungszentrum Balance, Terre des Femmes und dem Desert Flower Center gegründet. Gefördert wird sie von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.

Als ganzheitliche Unterstützung bietet die Koordinierungsstelle neben medizinischer Beratung und Behandlung auch psychologische Begleitung und psychosoziale Gruppen an. Ein Fokus liegt auf der Sensibilisierung und Befähigung von Fachkräften im Umgang mit Betroffenen sowie auf der Community-Arbeit.

Communitys, in denen FGM_C praktiziert wird, spielen eine Schlüsselrolle bei der Beendigung der Praxis. »Ausgebildete MultiplikatorInnen aus den Communitys treten in einen Dialog durch Peer-to-Peer-Beratung. So wollen wir einen nachhaltigen Wandel der Einstellungen und Werte bewirken«, erläutert Sina Tonk von Terre des Femmes. »Indem wir zudem Fachpersonal schulen, gehen wir auf die hohe Nachfrage von SozialarbeiterInnen, Hebammen, ÄrztInnen oder LehrerInnen ein.« Mehr Informationen zur Koordinierungsstelle: > www.koordinierungsstelle-fgmc.de

Quelle: Berliner Koordinierungsstelle gegen FGM_C, 6.5.2021 • DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 27.05.2021