Schwangerschaftsverhütung auf einen Blick
(Mikro)-Pille
Enthält Östrogen sowie Gestagen und verhindert den Eisprung. Die Einnahme erfolgt täglich mit einer Pause nach drei Wochen (nicht auf nüchternen Magen).
Vorteile:
- bei exakter Einnahme sehr sicher
- einfache Anwendung
- regelmäßige Blutung jeweils in der Einnahmepause
- Reduktion von Blutungsstärke und -dauer
- Linderung von Regelschmerzen
- Besserung von Akne
- Langzyklus möglich
Nachteile:
- tägliche Einnahme kann vergessen werden
- (leicht) erhöhtes Thromboserisiko
- Stimmungsschwankungen
- Hinweise auf erhöhte Depressivität und sexuelle Lustlosigkeit
- Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, zum Beispiel Johanniskraut, Anti-Epileptika
Minipille
Enthält nur Gestagen und verhindert den Eisprung. Die Einnahme erfolgt täglich ohne Pause.
Vorteile:
- Anwendung auch in Stillzeit möglich
- kein erhöhtes Thromboserisiko
Nachteile:
- häufig Zwischenblutung, besonders anfangs
- Stimmungsveränderungen
- Kopfschmerzen, Brustspannen
Hormonspirale
Sie verhindert die Einnistung einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutter, zusätzlich wird die Aszension der Spermien stark gehemmt. Wird von GynäkologInnen eingesetzt und wirkt drei bis fünf Jahre.
Vorteile:
- keine Anwendungsfehler, dadurch sehr sicher
- Blutung und eventuelle Regelschmerzen werden geringer, bis hin zur Amenorrhoe
Nachteile:
- Schmerzen bei der Einlage, vor allem bei Nulliparae
- Spirale kann verrutschen/ausgestoßen werden
- Hinweise auf depressive Stimmung
Kupferspirale/ Kupferkette
Die Wirkung entspricht in etwa derjenigen der Hormonspirale. Wird von GynäkologInnen eingesetzt und wirkt drei bis zehn Jahre.
Vorteile:
- keine Anwendungsfehler
- keine Hormone
- natürlicher Zyklus bleibt erhalten
Nachteile:
- Schmerzen bei der Einlage
- eventuell verrutschen/Ausstoßung
- stärkere Menstruation, eventuell Regelschmerzen
Vaginalring
Wirkt wie die Pille: verhindert den Eisprung. Die Frau führt den Ring selbst vaginal ein. Der Wechsel erfolgt einmal pro Monat.
Vorteile:
- Einlage sehr einfach
- weniger Anwendungsfehler, da Wechsel monatlich
- kein Wirkverlust bei Erbrechen und Durchfall
Nachteile:
- intime Selbstberührung kann eventuell für die Frau schwierig sein
- ähnliche Risiken wie bei der Pille: Thrombose, Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, Stimmungsveränderungen
Verhütungspflaster
In der Wirkung wie die Pille: verhindert den Eisprung. Die Frau klebt das Pflaster selbst auf die Haut, der Wechsel erfolgt wöchentlich.
Vorteile:
- einfache Handhabung
- weniger Anwendungsfehler, da Wechsel wöchentlich
- kein Wirkverlust bei Erbrechen und Durchfall
Nachteile:
- Hautreizungen und Ablösung
- ähnliche Risiken wie bei der Pille (Thrombose, Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, Stimmungsveränderungen)
- Pflaster ist sichtbar
Hormonstäbchen
Es wirkt wie die Mikropille: verhindert den Eisprung. Das Stäbchen wird von einer geschulten gynäkologischen Fachkraft unter die Haut gesetzt.
Vorteile:
- keine Anwendungsfehler, dadurch sehr sicher
- Vorteile wie bei der Minipille
Nachteile:
- Zyklusveränderungen mit unregelmäßigen Blutungen häufig
- eventuell depressive Stimmung, Kopfschmerzen, Lustlosigkeit
Dreimonatsspritze
Sie verhindert den Eisprung. Es handelt sich um ein Hormonpräparat, das von GynäkologInnen in den Gesäßmuskel gespritzt wird.
Vorteile:
- zuverlässiger Schutz für drei Monate
- wenig Anwendungsfehler
Nachteile:
- nur sinnvoll in speziellen Situationen
- Gewichtszunahme, unregelmäßige Blutungen
- Zyklus bleibt auch nach Absetzen langfristig beeinflusst
- Verringerung der Knochendichte bei längerer Anwendung
- regelmäßig alle drei Monate zur Ärztin/zum Arzt
Kondom
Die Barriere-Methode für den Mann wird vor dem Geschlechtsverkehr über den steifen Penis gezogen. Richtige Größe und korrekte Anwendung sind erforderlich.
Vorteile:
- Anwendung nur bei Bedarf
- keine gesundheitlichen Risiken
- preiswertes Verhütungsmittel für den Mann
Nachteile:
- muss bei Bedarf verfügbar sein und konsequent angewendet werden
- kann sexuelles Erleben unterbrechen und als störend erlebt werden
Diaphragma
Es handelt sich um eine Barriere-Methode für die Frau. Wird von der Frau vor dem Geschlechtsverkehr vaginal eingesetzt, zusammen mit einem spermiziden Gel.
Vorteile:
- kein Eingriff ins Körpergeschehen
- preiswertes Verhütungsmittel
- Anwendung nur bei Bedarf; kann vor dem Geschlechtsverkehr eingelegt werden
Nachteile:
- erfordert Anleitung, Übung und die Bereitschaft, es selbst tief einzuführen
- muss bei Bedarf verfügbar sein und konsequent angewendet werden
Symptothermale Methode/Natürliche Familienplanung (NFP)
Die Frau ermittelt ihre (un-)fruchtbaren Tage durch Selbstbeobachtung. Geschlechtsverkehr nur an den sicher unfruchtbaren Tagen.
Vorteile:
- bei konsequenter Anwendung sehr sicher
- sehr preiswert, kein Risiko
- kann partnerschaftlich angewendet werden
Nachteile:
- Interpretation muss über mehrere Monate gelernt werden
- relativ »geregeltes« Leben und »Disziplin« erforderlich
- nicht möglich in der Stillzeit (siehe Seite 32ff.)
- eventuell alternative Verhütung an fruchtbaren Tagen
Sterilisation des Mannes
Erfolgt mit dem Durchtrennen der Samenleiter. Es handelt sich um einen operativen, endgültigen Eingriff.
Vorteile:
- keine Verhütung mehr nötig, sehr sicher
- kleiner Eingriff mit örtlicher Betäubung, relativ ungefährlich
Nachteile:
- nicht beziehungsweise schwer rückgängig zu machen
- kann zu seelischen Problemen führen.
Sterilisation der Frau
Sie erfolgt durch Abklemmen beziehungsweise Durchtrennen der Eileiter. Es handelt sich um einen operativen, endgültigen Eingriff.
Vorteile:
- keine Verhütung mehr nötig, sehr sicher
- kein Eingriff in den hormonellen Zyklus
Nachteile:
- Eingriff in Vollnarkose – nicht ungefährlich
- nicht beziehungsweise schwer rückgängig zu machen
- kann zu seelischen Problemen führen
Pille-Danach
Dabei handelt es sich um eine Notfallverhütung. Sie verzögert den Eisprung um einige Tage. Die Einnahme erfolgt schnellstmöglich nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Sie sollte nicht auf nüchternen Magen erfolgen.
Vorteile:
- Anwendung nur bei Bedarf
- Erhältlich in der Apotheke rund um die Uhr, ohne ärztliches Rezept
- keine Kontraindikationen
- wirkt auch in der Stillzeit
Nachteile:
- muss bei Bedarf schnell gekauft und eingenommen werden
- eventuell Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Zwischenblutungen.