Geburtsbeginn

Ultraschall statt vaginaler Untersuchung?

  • Der transperineale Ultraschall könnte vermehrte vaginale Untersuchungen verhindern.

  • Wie soll der Geburtsfortschritt festgestellt werden, ohne eine Schwangere, die mit fraglichem Geburtsbeginn in die Klinik kommt, vaginal zu untersuchen? In dieser Beobachtungsstudie wurden die Frauen mit Wehen und stehender Fruchtblase mittels transperinealem Ultraschall untersucht. Die sich daraus ergebende Entscheidung zum Bleiben oder Gehen, also Latenzphase oder aktiver Geburt, wurde aufgrund von gemessener Cervixlänge, Höhenstand und Einstellung des Kindes verblindet dokumentiert. Anschließend wurden die Frauen von Hebammen vaginal untersucht.

    Bei 55 der 57 untersuchten Frauen war es möglich auf Grundlage des Ultraschallbefundes die richtigen Schlüsse über Latenzphase oder aktive Geburt zu ziehen. In vier Fällen unterschieden sich der Ultraschall- und der Explorationsbefund der Hebammen. Bei 52 von 57 Frauen war es möglich, die Zervixlänge transperineal zu bestimmen. In 74 % der Fälle stimmte sie mit dem Tastbefund überein.

    Bei Einlingsschwangerschaften am Termin mit fraglichem Geburtsbeginn wird es in Zukunft folglich möglich sein, mit einem Ultraschallbefund die richtige Empfehlung auszusprechen. Damit könnten den Frauen unzählige vaginale Untersuchungen erspart bleiben.

    Quelle: Cuerva MJ et al.: Use of intrapartum ultrasound in term pregnant women with contractions before hospital admission. AOGS 2018 https://obgyn.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/aogs.13474 DHZ

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 30.11.2018