„Be-Up“-Studie

Umsetzungsphase gestartet

  • Verglichen werden in der „Be-Up“-Studie die Geburten in den üblichen Gebärräumen mit denen, die in den alternativen Gebärräumen der Kreißsäle stattfinden.

  • Die Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ untersucht, inwieweit die Umgebung und Ausstattung eines Gebärraums Einfluss auf den Geburtsverlauf nehmen kann. Nachdem in den vergangenen Monaten in den beteiligten Kliniken alternative Gebärräume eingerichtet wurden, können nun schwangere Frauen, deren Geburtswehen begonnen haben, an der Studie teilnehmen. Die These lautet: Frauen, die unter der Geburt selbstbestimmt und aktiv handeln können, erleben weniger Komplikationen, die Interventionen erfordern.

    Binnen zwei Jahren werden es bis zu 4.000 Teilnehmerinnen sein, die in sieben Kliniken in Nordrhein-Westfalen sowie am Universitätsklinikum Halle (Saale), den Städtischen Klinika in Dessau und Brandenburg/Havel und dem Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Berlin mit einer natürlichen Geburt ihr Kind zur Welt bringen. Mit dem Universitätsklinikum Jena soll noch eine fünfte ostdeutsche Einrichtung hinzukommen, hier laufen die Verhandlungen. Die Bereitschaft, Teil der Studie zu sein, war sehr gut. „Es hatten sich etwa doppelt so viele Einrichtungen gemeldet, die mitmachen wollten, das hat uns sehr gefreut“, sagt die Hebammenwissenschaftlerin Dr. Gertrud M. Ayerle vom Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die die Studie leitet. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,1 Millionen Euro gefördert.

    Verglichen werden in der „Be-Up“-Studie die Geburten in den üblichen Gebärräumen mit denen, die in den alternativen Gebärräumen der Kreißsäle stattfinden. Um herauszufinden, wie die Mütter die Geburt erlebt haben, werden sie auf der Wochenstation und drei Monate nach der Geburt schriftlich befragt.

    „Die alternativ eingerichteten Gebärräume sind darauf ausgerichtet, dass die Frauen sich selbstbestimmt bewegen können und die Umgebung so nutzen können, wie sie möchten und je nachdem, wie sie sich fühlen“, erklärt Ayerle. Die Frauen haben die Möglichkeit, verschiedene Steh- und Sitzpositionen einzunehmen und Schaumstoffelemente zu nutzen. Es gibt eine Snackbar und einen Monitor, der Naturszenen zeigt.

    Die Teilnehmerinnen haben bei den Geburten keinen Einfluss darauf, welcher Geburtsraum ihnen im Kreißsaal zugewiesen wird. Die tatsächliche Zuordnung, ob die Geburt im üblichen oder alternativen Gebärraum stattfindet, erfolgt in der Studie zufällig per Computer. Die fachliche und medizinische Begleitung seitens der ÄrztInnen sowie der Hebammen stehe allen gleichermaßen zur Verfügung.

    Weitere Informationen > www.be-up-studie.de.

    Quelle: Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 15.5.2018

    Rubrik: Aus- und Weiterbildung

    Erscheinungsdatum: 16.05.2018