Wehenschmerz lindern: Fentanyl versus Pethidin

Einige Opioide, die in der Geburtshilfe zur Linderung von Wehenschmerzen eingesetzt werden, sind ähnlich schmerzwirksam, haben aber unterschiedliche Nebenwirkungen.

Die den Geburtssschmerz lindernde Wirkung der Opioide Fentanyl und Pethidin wurde in einer randomiert-kontrollierten Studie an einem kleinen Regionalkrankenhaus und der größten Geburtsklinik in Südaustralien verglichen. Julie Fleet von der Flinders University in Adelaide teilte die 165 Gebärenden in drei Gruppen auf. Eine Gruppe erhielt Fentanyl subcutan [s.c.](n=53), eine Gruppe Fentanyl intranasal [i.n.] (n=52) und eine Gruppe Pethidin intramuskulär [i.m.] (n= 51) zur Linderung der Wehenschmerzen. Beim Pethidin handelt es sich um das älteste vollsynthetische Opioid.

Die Schmerzintensität wurde 30 Minuten nach der Opioid-Gabe erfragt. Alle Frauen gaben eine deutliche Schmerzreduktion ohne signifikante Unterschiede zwischen den drei Gruppen an. Die Frauen in den Fentanylgruppen beschrieben eine signifikant höhere Zufriedenheit mit einer wiederholten Gabe. Sie fühlten sich auch weniger sediert (Fentanyl s.c. 2,9%, Fentanyl i.n. 7,3% vs. Pethidin 44%, P < 0,03), hatten eine um etwa zwei Stunden kürzere Geburtsdauer (P <0,05) und weniger Anfangsschwierigkeiten beim Stillen (P< 0,05). Die Neugeborenen der Pethidin-Gruppe mussten signifikant häufiger in neonatolgische Betreuung nach der Geburt verglichen mit den Fentanylgruppen (P <0,02).

Fazit: Fentanyl ist ebenso schmerzwirksam wie Pethidin, geht aber mit weniger unerwünschten Nebenwirkungen und mit einer größeren Zufriedenheit der Frauen einher. Fentanyl kann daher in der Schmerzlinderung während der Geburt als gute Alternative zum Pethidin angesehen werden.

(Fleet, J. et al.: A comparison of fentanyl with pethidine for pain relief during childbirth: a randomised controlled trial. BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology. 122(7): 983-992; 2015/DHZ)