Intrauteriner Fruchttod

Welche Rolle spielt das Alter der Mutter?

  • Je älter die Mutter, desto höher das Risiko für einen intrauterinen Fruchttod, so das Ergebnis einer schwedischen Studie.

  • Um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Mutter und dem Intrauterinen Kindstod (IUFT) gibt, wurden in einer schwedischen populationsbasierten Registerstudie alle Geburten zwischen 1990 und 2011 untersucht, bei denen die Mütter älter als 24 Jahre waren. 1,8 Millionen Schwangerschaften wurden dafür untersucht und in Gruppen zu je fünf Lebensjahren (25–29, 30–34, 35–39, 40 und älter) und nach Parität aufgeteilt.

    Die Gruppen wurden jeweils mit der jüngsten Altersgruppe verglichen und nach Zusatzkriterien wie sozioökonomischer Status, Rauchen, BMI, Anamnese von Totgeburten und dem Zeitraum zwischen vorausgegangenen Geburten untersucht. Dabei konnten zwei Low-Risk-Gruppen herauskristallisiert werden: Frauen mit einem hohen Bildungsabschluss und Nichtraucherinnen mit normalem Körpergewicht.

    Dennoch ergab die Studie, dass das Risiko für den IUFT mit zunehmendem Alter der Mutter steigt:

    • 25–29 Jahre: 0,27 Prozent
    • 30–34 Jahre: 0,31 Prozent
    • 35–39 Jahre: 0,40 Prozent
    • 40 + Jahre: 0,53 Prozent

    Dabei steigt vor allem das Risiko für Erstgebärende mit zunehmendem Alter. Verglichen mit den 25- bis 29-Jährigen, steigt das Risiko für die 30- bis 34-jährigen um 25 Prozent und verdoppelt sich ab dem 35. Lebensjahr.

    Beim zweiten, dritten und vierten Kind steigt das Risiko für IUFT bei Frauen mit niedrigem oder mittlerem Schulabschluss, nicht aber für Frauen mit einem hohen Bildungsabschluss.

    Für normalgewichtige Nichtraucherinnen, steigt das Risiko für Zweitgebärende erst ab dem 35. Lebensjahr und für Drittgebärende bereits ab dem Alter von 30 Jahren.

    Zusammenfassend ergibt sich daraus, dass ein erhöhtes maternales Alter einen unabhängigen Risikofaktor für einen IUFT bei Erstgebärenden darstellt. Dieses altersbedingte Risiko wird bei Mehrgebärenden nahezu ausgeglichen oder eliminiert, wahrscheinlich als Ergebnis der physiologischen Anpassungen während der ersten Schwangerschaft.

    (Waldenström, U. et al.: Advanced maternal age and stillbirth risk in nulliparous and parous women. Obs & Gyn, online 7.7.2015 http://journals.lww.com/greenjournal/Abstract/publishahead/Advanced_Maternal_Age_and_Stillbirth_Risk_in.99020.aspx/ DHZ, 20.7.2015)

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 20.07.2015