Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Weltbevölkerung wächst langsamer

  • Immer noch ist die Geburtenrate pro Frau in Afrika südlich der Sahara sehr hoch, und viele Frauen werden bereits im Teenageralter Mutter.

  • Die Weltbevölkerung ist im Jahr 2021 nach Daten der Vereinten Nationen (UN) um 82 Millionen Menschen gewachsen. Damit lebten in der Nacht zum 1. Januar 2022 rund 7,92 Milliarden Menschen auf der Erde, wie die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) Ende Dezember 2021 unter Berufung auf eine UN-Prognose mitteilte.

    Nach aktueller Vorhersage könnten es Mitte 2023 mehr als acht Milliarden Menschen sein. Die Weltbevölkerung wächst den Daten zufolge aktuell jedes Jahr um rund 1,09 Prozent, zwischen 1965 und 1970 betrug der jährliche Zuwachs noch 2,05 Prozent. Anfang 2022 werde eine neue Prognose der UN zum weltweiten Bevölkerungswachstum erwartet, sagte eine Sprecherin der Stiftung. Dann könnten auch Aussagen zu Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bevölkerungsentwicklung getroffen werden.

    Ursache für die Verlangsamung des Wachstums ist nach Stiftungsangaben, dass Frauen im Durchschnitt weniger Kinder bekommen. Derzeit liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau weltweit bei 2,3. Bei einer Rate von 2,1 würde die Weltbevölkerung nicht weiterwachsen. DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg appellierte an die neue Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), »Sexualaufklärung, Verhütung und Geschlechtergerechtigkeit ganz oben auf die Agenda zu setzen«. Vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara gebe es noch viel zu viele ungewollte Teenager-Schwangerschaften. Sie seien für die Mädchen mit extrem hohen gesundheitlichen Risiken verbunden und hätten gravierende Auswirkungen auf ihr weiteres Leben. »Viele Jugendliche geraten in eine Armutsspirale, wenn sie früh Eltern werden«, betonte Kreutzberg.

    Quelle: dpa, 22.12.2021 ∙ DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 04.01.2022