Bayern

Weltneuheit: Wie Baby Paul das Leben von Frühgeborenen retten kann

  • Mit dem weltweit kleinsten und modernsten Frühgeborenen-Simulator trainiert das Team der Neonatologie am LMU Klinikum die Behandlung der Babys..

  • In Notsituationen muss jeder Handgriff sitzen, insbesondere bei der Behandlung der vulnerabelsten Patient:innengruppe, der Frühgeborenen. In München kommt ab dem 13. Oktober der lebensechte Frühgeborenen-Simulator »Paul« bei situationsechten Schulungsszenarien zum Einsatz.

    Dabei soll die notwendige Routine in Stresssituationen sowie die optimale Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung innerhalb der klinischen Versorgungsteams geübt werden. Entwickelt wurde das wegweisende Leuchtturmprojekt »Leben retten mit Paul« durch den Zusammenschluss aus European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI), LMU Klinikum München und der Medizinischen Universität Wien mit dem Ziel, standardisierte Simulationstrainings in der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung von klinischem Fachpersonal in der Neonatologie zu etablieren. So kann die Versorgungsqualität von Früh- und kranken Neugeborenen auf der neonatologischen Intensivstation nachhaltig verbessert werden.

    Das fundierte Schulungskonzept sieht vor, neben ganzen Klinikteams auch Master-Trainer zu rekrutieren und unter Realbedingungen am Frühgeborenen-Simulator zu schulen, die in der zweiten Projektphase ihrerseits diese Trainings auf andere Geburtszentren in Bayern und perspektivisch auf ganz Deutschland (und schließlich Europa) ausweiten.

    Zusätzlich zu diesen flächendeckenden Schulungen soll eine Evaluation des Projekts unter Leitung von Prof. Dr. Andreas W. Flemmer, Leiter der Neonatologie am LMU Klinikum, durchgeführt werden. Das Training wird von der MedUni Wien in Kollaboration mit der Neonatologie am LMU Klinikum München und EFCNI evaluiert, um anhand von Daten für Deutschland zu zeigen, welchen Einfluss die Schulungen am Frühgeborenen-Simulator auf die Patientensicherheit sowie die Zufriedenheit und Selbstsicherheit des Klinikpersonals haben.

    EFCNI will über dieses Projekt dazu beitragen, dass regelmäßige Simulationstrainings Standard und Pflicht in der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung von Ärzt:innen sowie dem Pflegepersonal werden und auf eine gesetzliche Regelung hinwirken.

    Quelle: LMU Klinikum 13.10.2021 · DHZ

    Rubrik: Regionales

    Erscheinungsdatum: 19.10.2021