Kohortenstudie aus England

Weniger Früh- und Totgeburten nach COVID-19-Impfungen

  • Frauen, die in den zwölf Monaten vor der Schwangerschaft gegen COVID-19 geimpft worden waren, hatten – im Vergleich Frauen, die ungeimpft in die Schwangerschaft gingen – niedrigere Risken für eine Frühgeburt sowie für Babys, die zu klein oder zu leicht (SGA) zur Welt kamen.

  • Frauen, die innerhalb von zwölf Monaten nach einer erstmaligen Impfung gegen COVID-19 schwanger wurden, hatten weniger Frühgeburten, weniger zu kleine Kinder und teils auch weniger Totgeburten als Frauen, die zu Beginn der Schwangerschaft ungeimpft waren. Das zeigt eine englische Studie aus den Pandemiejahren 2021 und 2022. Die Ergebnisse sind jetzt in The Lancet Regional Health Europe erschienen.

    Erstautor Arun K. Suseeladevi von der Abteilung für Population Health Sciences der Bristol Medical School der University of Bristol und seine Kollegen analysierten die elektronischen Gesundheitsakten von 186.990 Frauen in England, die zwischen Mai 2021 und Oktober 2022 seit mindestens 24 Wochen schwanger waren.

    Frauen, die in den zwölf Monaten vor der Schwangerschaft gegen COVID-19 geimpft worden waren, hatten – im Vergleich Frauen, die ungeimpft in die Schwangerschaft gingen – niedrigere Risken für eine frühe oder eine extrem frühe Frühgeburt (Adjusted Hazard Ratio/aHR 0,74; 95-%-KI 0,63-0,88) sowie für Babys, die zu klein oder zu leicht für ihr Gestationsalter zur Welt kamen (aHR 0,94; 95-%-KI 0,88-1,00).

    Dies galt für alle Arten von eingesetzten Impfstoffen. Bei denjenigen, die mit einem mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 geimpft worden waren, war darüber hinaus auch das Risiko für eine Totgeburt reduziert (aHR 0,72; 95-%-KI0,52-1,00).

    Die Inzidenz venöser Thromboembolien während der Schwangerschaft war bei den Frauen, die einen Vektorimpfstoff erhalten hatten, höher als bei den ungeimpften Frauen (aHR 1,54 ; 95-%-KI 1,10-2,16). Dies galt aber nicht bei einer Impfung mit einem mRNA-Vakzin (aHR 1,02; 95-%-KI 0,70-1,50).

    Die Autor:innen schlussfolgern, dass ein mRNA-Vakzin der Impfung mit einem Vektorimpfstoff vorgezogen werden sollte, um Sicherheitsprobleme zu minimieren. Aber wenn nur der Vektorimpfstoff zur Verfügung stehe, dann sei er immer noch die bessere Wahl, als ungeimpft in eine Schwangerschaft zu starten.

    »Das mit Vektorimpfstoffen assoziierte Risiko für venöse Thromboembolien war beträchtlich niedriger als das Risiko für venöse Thromboembolien, welches mit einer COVID-19-Infektion in der Schwangerschaft einhergeht, oder auch von häufig eingenommenen Medikamenten bei Nicht-Schwangeren, wie etwa der Pille«, betonen sie.

    Quelle: Suseeladevi, A., Denholm, R., Retford, M., Raffetti, E., Burden, C., Birchenall, K., Male, V., Walker, V., & Tomlinson, C., Wood, A., Zuccolo, L. (2024). COVID-19 vaccination and birth outcomes of 186,990 women vaccinated before pregnancy: an England-wide cohort study. The Lancet Regional Health - Europe. 10.1016/j.lanepe.2024.101025. https://doi.org/10.1016/j.lanepe.2024.101025 ∙ aerzteblatt.de, 26.8.2024 ∙ DHZ

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 27.08.2024