Kohortenstudie aus Finnland

Wie verläuft die Folgeschwangerschaft nach primärer Sectio aufgrund einer Beckenendlage?

  • Findet eine Geburt aus Beckenendlage als primäre Sectio statt, bedeutet dies für die Folgeschwangerschaft mehr Komplikationen bei Mutter und Kind.

  • Der Geburtsmodus bei erstgebärenden Frauen wird oftmals kontrovers diskutiert, wenn das Kind in Beckenendlage liegt. Verschiedene Studien liegen vor, in denen Outcome-Parameter direkt zu dieser Schwangerschaft evaluiert wurden.

    Der Fokus einer finnischen Studie lag nun auf den Outcome-Parametern der Folgeschwangerschaft. Das Ziel der Studie war die Evaluation, ob eine primäre Sectio bei der ersten Schwangerschaft aufgrund der BEL des Kindes in Zusammenhang mit einer mütterlichen und kindlichen Morbidität in der nächsten Schwangerschaft steht.

    Hierzu wurde eine retrospektive, landesweite Kohortenstudie durchgeführt, in der alle Geburten zwischen Januar 2000 und Dezember 2017 berücksichtigt wurden. Die Einschlusskriterien umfassten, dass ein erstes Kind aus BEL vaginal oder per Sectio geboren worden war, dem eine weitere Geburt folgte. Eingeschlossen wurden 11.953 Frauen. Die Studiengruppe umfasste diejenigen Frauen, deren erstes Kind aus BEL per Sectio, die Kontrollgruppe diejenigen Frauen, deren erstes Kind aus dieser Lage spontan geboren wurde.

    Die Ergebnisse zeigten, dass Mütter und später geborene Geschwisterkinder der Studiengruppe ein erhöhtes Risiko für geburtsbedingte Komplikationen hatten. So zeigten diese Kinder ein erhöhtes Risiko für einen arteriellen pH-Wert der Nabelschnur unter 7 sowie eine erhöhte Rate des Apgar-Scores nach 5 Minuten unter 7. Die Frauen hatten bei der zweiten Geburt ein erhöhtes Risiko einer Uterusruptur, benötigten häufiger eine Bluttransfusion, hatten häufiger einen geplanten Kaiserschnitt, einen Notfall-Kaiserschnitt oder erlebten häufiger eine vaginal-operative Geburt.

    Die AutorInnen schlussfolgern, dass eine primäre Sectio aufgrund einer Beckenendlage bei der ersten Schwangerschaft mit nachteiligen Outcome-Parametern bei Neugeborenen und Müttern in der Folgeschwangerschaft in Zusammenhang steht.

    Macharey G, Toijonen A, Hinnenberg P, Gissler M, Heinonen S, Ziller V: Term cesarean breech delivery in the first pregnancy is associated with an increased risk for maternal and neonatal morbidity in the subsequent delivery: a national cohort study. Arch Gynecol Obstet 2020 DHZ

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 02.06.2020