Armutsbericht des Paritätischen Gesamtver­ban­des

Zahl der armen Familien steigt

Die Armutsquote in Deutschland bleibt trotz des Wirtschaftswachstums der vergangenen Jahre und der gesunkenen Arbeitslosigkeit hoch. Insbesondere Alleiner­zieh­endenhaushalte und Paare mit drei und mehr Kindern haben für ihre Kinder weniger Geld zur Verfügung. Das geht aus dem neuen Armutsbericht des Paritätischen Gesamtver­ban­des hervor. Der Verband spricht sich für eine einkommens- und bedarfsorien­tier­te Kindergrundsicherung aus.

Für die Erhebung hat der Verband eine Auswertung der Einkommens- und Verbrauchs­stich­proben des Statistischen Bundesamts mit Daten von 2003 bis 2013 herangezogen. Er stellte Ergebnisse am Beispiel von Paaren mit einem Kind dar. Demnach betrug das Einkommen bei den 10 % der Familien am unteren Ende der Verdienstskala 2013 im Schnitt 1.550 Euro. Bei den 10 % der Familien mit den größten Ein­kommen waren es 8.642 Euro. Der Durchschnitt lag bei 3.762 Euro.

Das Einkommen der ärmsten Familien sei innerhalb von zehn Jahren im Schnitt um 3,2 % gesunken. Bei den reichsten sei es seit 2003 um 0,8 % gewachsen.

 „Arme Kinder werden ärmer und immer weiter abgehängt. Das, was für die Mehrheit Gleichaltri­ger selbstverständlich ist, bleibt ihnen auf Grund der Einkommenssituation ihrer Eltern versagt“, erläuterte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtver­bands. „Frust, Resignation, weniger Bildungserfolg und höhere Krankheitsan­fällig­keit sind schließlich sehr häufig die Folgen der Einkommensarmut der Familien“, so Schneider.

Quelle: aerzteblatt.de, 2.8.2019DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 05.08.2019