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Vorträge, 28. Juni
Vorträge, 28. Juni
Stefanie Hertel
Die Stimme der Frauen
Wie sieht der Weg einer Frau aus, die ihre erste Geburt als geplanten
Kaiserschnitt erlebt hat, sich für die Folgeschwangerschaft aber eine
natürliche Geburt wünscht? Welche Fragen stellt sie sich und möchte
sie anderen stellen? Wer sind die richtigen AnsprechpartnerInnen?
Welche Unsicherheiten gibt es? Welche Unterstützung benötigt sie –
und wann benötigt sie Unterstützung?
Stefanie Hertel blickt zurück auf ihren Weg vom erlebten geplanten
Kaiserschnitt hin zum großen Wunsch und Erlebnis einer normalen
Geburt. Ein Weg vom „Entbunden-worden-sein“ hin zum „Selber-ge-
boren-haben“, von einer angstgesteuerten Entscheidung hin zu mehr
Gelassenheit und Selbstvertrauen in den eigenen Körper und seine
Fähigkeiten.
Verena Schmid
Wehen unterstützen –
physiologische Geburten erleben
Nur wer die Physiologie der Wehen versteht und die Frau während der
Wehen entsprechend unterstützt, wird physiologische Geburten erle-
ben. Ohne normal empfundene Wehen gibt es keine normale Geburt.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Hebammen und Frauen lernen
und bereit sein müssen, mit den Wehen umzugehen. Dabei kann der
Wehenschmerz auf ein Minimum reduziert werden. Die Psychoneuro-
endokrinologie hilft, den Mechanismus von Schmerz und Wehen zu
verstehen und Mittel zu finden, die Frauen beim Gebären unterstützen.
Martina Lehmann, Anna Stempel-Bullach
Mutmachbeispiel 3:
Gut für die Frauen, gut für die Hebammen
Was gut für die Frauen ist, ist auch gut für die Hebammen. Davon ist
das Team im Hebammenhaus Donauwörth überzeugt. Wertschätzung,
die z.B. in der so wichtigen Bindungsfähigkeit der Mutter gegenüber
ihrem Kind zum Ausdruck kommt und damit ein wichtiger Baustein für
Patricia Gruber
Lebenslanges Lernen – aus Fehlern lernen
Warum fällt es uns so schwer, Fehler als Chance zu sehen? Als
Chance, zu lernen! Wenn wir genau hinsehen, können wir aus unseren
eigenen und den Fehlern anderer Wissen ableiten – ein Potenzial, das
wir nutzen sollten. Um dieses Potenzial nutzen zu können, brauchen
wir Handwerkszeug wie z.B. ein auf die Geburtshilfe zugeschnitte-
nes Fehlermanagement. Fallbesprechungen gehören hierbei in die
Werkzeugkiste. Und wir müssen verstehen, wie Fehler entstehen. Doch
Theorie allein reicht nicht: Wir müssen diesen Ansatz leben.
Wie sieht unsere Fehlerkultur aus? Wie gehen wir mit Fehlern – auch
emotional – um? Trauen wir uns hinzugucken? Fallbesprechungen
dürfen nicht zu einem Tribunal werden, sondern sollten neben dem
analytischen Ansatz immer die Zukunft im Blick haben. Nutzen wir
doch das Veränderungspotenzial, das Fehlern innewohnt!
PD Dr. Mechthild Groß
Vaginale Geburt nach Kaiserschnitt –
wie Forschung bei der Förderung der normalen
Geburt helfen kann
Nahezu 30 % aller Zweitgebärenden in Deutschland haben das Merkmal
Zustand nach Kaiserschnitt in ihrer Anamnese. Die Datenlage zu einer
vaginalen Geburt nach vorausgegangenem Kaiserschnitt ist mittlerweile
sehr reichhaltig. So gesehen ermöglicht die Forschung, Entscheidungen
rund um das Vorgehen bei einer vaginalen Geburt bei Zustand nach
Kaiserschnitt zu unterstützen. Seit Herbst 2012 läuft eine große euro-
päische Studie mit dem Ziel, den Anteil der vaginalen Geburten nach
einem Kaiserschnitt zu erhöhen. Durch gezielte Information, frühzeitige
Unterstützung von werdenden Müttern und offene Kommunikation
zwischen Frauen, Hebammen und Ärzten wird den Frauen bereits in der
Schwangerschaft Mut zu einer vaginalen Geburt gemacht.
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