Randomisiert-kontrollierte Multicenterstudie

Effekt der Geburtsumgebung auf Geburtsmodus und Wohlbefinden

Ein Forschungsteam der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg geht in Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit Bochum ab Oktober 2017 in einer multizentrischen randomisiert-kontrollierten Studie der Frage nach, inwieweit die Gestaltung des Gebärraumes den Anteil vaginal geborener Kinder beeinflusst. Dabei werden sie in insgesamt zwölf Kliniken in fünf deutschen Bundesländern (Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Thüringen und Sachsen) jeweils einen Kreißsaal räumlich verändern und die Gebärumgebung für die Frauen materiell und sinnlich alternativ gestalten.

Zur ForscherInnengruppe gehören Dr. Gertrud Ayerle (Projektleitung), Prof. Dr. Rainhild Schäfers und Dr. med. Gregor Seliger (beide stellvertretende Projektleitung) sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Elke Mattern M.Sc. und Dipl. med. päd. Sabine Striebich.

Ab April 2018 werden Frauen, die an der Studie teilnehmen, bei Aufnahme zur Geburt zufällig entweder dem alternativ gestalteten Gebärraum oder dem herkömmlichen Gebärraum zugeteilt. Im Verlauf der klinischen Studie werden unter anderem Daten zu geburtshilflichen Interventionen und dem Geburtsmodus erhoben. Drei Monate nach der Geburt geben die Mütter Auskunft über ihr gesundheitliches Befinden und das ihres Kindes sowie zu ihrem Geburtserleben. Zum Abschluss wird die Arbeitszufriedenheit der Hebammen und FachärztInnen für Gynäkologie und Geburtshilfe an den beteiligten geburtshilflichen Abteilungen erhoben und eine gesundheitsökonomische Evaluation vorgenommen.

Die Studie wird im Umfang von 1,1 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Ergebnisse werden erst zum Abschluss der Studie 2020 erwartet.

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Quelle: Gertrud M. Ayerle für das BE-UP Studienteam, 4.10.2017

Rubrik: Medizin & Wissenschaft

Erscheinungsdatum: 17.10.2017