Uterusruptur

Fetus streckt seine Beine in die prolabierte Fruchtblase

Eine 33-jährige Fünftgebärende in der sechsten Schwangerschaft erlebt die Schwangerschaft ohne Komplikationen. Beim Routine-Ultraschall stellt sich jedoch linksseitig eine stille Uterusruptur mit einer 19 mal 12 mal 9 Zentimeter großen Amniozele, einer prolabierenden Fruchtblase dar. In dieser befinden sich die Beine des Feten bereits außerhalb des Uterus. Im MRT zeigt sich ein 2,5 Zentimeter großer Defekt in der Uteruswand.

Die Frau hatte fünf vorausgegangene Sectiones mit dem üblichen queren Schnitt im unteren Uterinsegment und keine vaginale Geburt erlebt.

Die Frau und ihr Partner wurden über die Risiken aufgeklärt, sie beschlossen, die Schwangerschaft unter engmaschiger Überwachung weiter so lange es geht auszutragen. In der 30. Schwangerschaftswoche war der Wanddefekt fünf Zentimeter groß und das Kind wurde mit 1.385 Gramm per Re-Sectio geboren. Der postoperative Verlauf für die Mutter war unauffällig und das Kind wohlauf.

(Bouet P-E, Herondelle Ch: Images in Clinical Medicine - Uterine Rupture with Protruded Legs in a Large Amniocele. N Engl J Med 2016; 375:e51. http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMicm1603843/DHZ)

 

Rubrik: Geburt

Erscheinungsdatum: 13.01.2017