Beckenendlage

Sollten Frauen vor einer äußeren Wendung viel trinken?

  • Ist es hilfreich, vor einer äußeren Wenung bei einer Beckenendlage viel zu trinken? Dies schadet nicht, aber es zeigt auch keinen signifikanten Nutzen.

  • Führt eine ausreichende Hydration der Mutter zu einem größeren Erfolg bei der äußeren Wendung einer Beckenendlage in eine Schädellage? In einer verblindeten kontrolliert randomisierten Studie wurde dies an einem italienischen Universitätsklinikum mit mehr als 3.000 Geburten im Jahr getestet.

    164 Frauen in der 37. Schwangerschaftswoche mit Beckenendlagen bei normaler Fruchtwassermenge wurden in die Untersuchung einbezogen. Die Hälfte von ihnen bekam in den zwei Stunden vor der Wendung 2.000 ml Flüssigkeit zu trinken. Die Frauen der anderen Gruppe erhielten maximal 100 ml.

    Vor dem Trinken und nach der Behandlung wurden jeweils die Fruchtwasserindizes von der gleichen Person per Ultraschall gemessen und und mit dem Erfolg der Wendung in Zusammenhang gebracht.

    Es zeigte sich, dass die Frauen nach der großen Trinkmenge signifikant größere Fruchtwasserdepots aufwiesen (p = 0,03). Doch die Rate an gelungenen Wendungen mit 53,7 % versus 46,3 % in der Gruppe mit wenig Flüssigkeitszufuhr war statistisch nicht signifikant (p = 0,35). Die große Trinkmenge wurde von den Frauen allerdings gut akzeptiert und zeigte keine Nebenwirkungen. Das bedeutet letztlich, dass es keinen Vorteil darstellt, vor einer äußeren Wendung viel zu trinken. Es konnte aber auch kein Nachteil nachgewiesen werden.

    (Zobbi VF et al. Effect of Oral Hydration on External Cephalic Version at Term. JOGNN 2017. http://www.jognn.org/article/S0884-2175(17)30352-0/fulltext / DHZ)

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 14.08.2017