Norwegische Studie

Burnout unter Hebammen weit verbreitet

  • Ausgebrannt: Hebammen, die unter arbeitsbedingter Überlastung leiden, empfinden dies besonders stark nach Umstrukturierungen.

  • Burnout ist das Ergebnis langandauernder arbeitsbedingter Stressbelastung. Das betrifft auch Hebammen. Um die Burnout-Belastung unter den norwegischen Hebammen zu beschreiben, wurde versucht, die belastenden persönlichen und arbeitsbedingten Faktoren herauszufinden.

    Dazu wurde an 1.500 norwegische Hebammen ein Fragenbogen versendet. Er enthielt das Copenhagen Burn Out Inventory, einen Check, der persönliche, arbeitsbedingte und klientinnenbedingte Faktoren aufspürte.

    598 der angeschriebenen Hebammen beantworteten den Fragenbogen. Etwa 20 Prozent von ihnen berichteten über persönliches oder arbeitsbedingtes Burnout. Weniger als fünf Prozent berichteten über Burnout, das durch die KlientInnen verursacht ist. Hebammen, die in den letzten drei Monaten krankgeschrieben waren, gaben einen höheren Level an Ausgebrannt-sein an.

    Jüngere Hebammen und Single-Hebammen waren besonders betroffen. Außerdem führten überdurchschnittlich häufig kürzlich durchgeführte Umstrukturierungen zu einem persönlichen und arbeitsbedingten Burnout unter den Hebammen. Schichtdienst und die Anzahl der Arbeitsstunden zeigten hingegen keinen Einfluss auf das erlebte Burnout.

    In einer Beziehung lebende oder verheiratete Hebammen und über 60-jährige Hebammen zeigten sich dagegen relativ resistent gegen ein belastungsbedingtes Ausbrennen.

    (Henriksen L, Kuasse M: Burnout among Norwegian midwives and the contribution of personal and work-related factors: A cross-sectional study. Sexual and Reproductive Healthcare 2016. Vol 9: 42-47. http://www.srhcjournal.org/article/S1877-5756(16)30084-2/abstract/DHZ)

    Rubrik: Beruf und Praxis

    Erscheinungsdatum: 19.10.2016