Kopenhagener Chefarzt verlässt Geburtshilfe

Wenn der Kapitän das Schiff verlässt

Zum Jahresende hat Morten Heedegaard, der Chefarzt des Rigshospitals in Kopenhagen, der größten Geburtshilfe-Abteilung in Dänemark, aus Protest das Handtuch geworfen. Die Arbeitsbedingungen seien so schlecht geworden, dass er zu wenig Personal habe, die die Frauen versorgen können, begründet er seine Kündigung. Er sieht sowohl die Gesundheit der Gebärenden als auch der dort arbeitenden Hebammen und KollegInnen nicht mehr länger gewährleistet. Die Arbeitszufriedenheit sei seit Monaten auf dem Nullpunkt. Er könne es mit seinem Gewissen nicht länger vereinbaren und trete deshalb von seiner Leitungsposition zurück und habe für diesen Schritt von Kolleginnen und Hebammen viel Anerkennung und Verständnis erfahren.

Nach der Kündigung des prominenten Geburtshelfers, der auch für die Begleitung der Geburten des Könishauses verantwortlich war, landete das Thema der Einsparungen im Gesundheitswesen und speziell in der Geburtshilfe wochenlang auf den Titelseiten der Zeitungen und in den Fernsehdiskussionen.
Von einem derartigen Aufruhr können wir in Deutschland nur träumen.

(http://eavis.politiken.dk/DHZ)

 

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 09.12.2016