Retrospektive Kohortenstudie

Spielt das Alter des Vaters eine Rolle für das perinatale Outcome?

  • Die Ergebnisse einer großen US-amerikanischen Kohortenstudie weisen keinen Zusammenhang zwischen väterlichem Alter und kindlichem Outcome nach der Geburt nach.

  • Nicht nur Mütter sind zur Geburt ihrer Kinder immer älter, sondern auch Väter verschieben die Geburten ihrer Kinder in eine spätere Lebensphase. In einer US-amerikanischen Studie wurde der Einfluss des paternalen Alters auf das perinatale Outcome untersucht. Dabei wurde nach spontan und artifiziell, mit Hilfe von Reproduktionstechnologie, entstandenen Schwangerschaften unterschieden.

    In der retrospektiven Kohortenstudie in Ohio wurden alle 1.034.552 Lebendgeburten innerhalb einer Sieben-Jahres-Periode ausgewertet. Das paternale Alter lag zwischen 12 und 87, im Durchschnitt bei 30 Jahren. Das maternale Alter lag zwischen 11 und 62, im Durchschnitt bei 27 Jahren. Mit dem zunehmenden paternalen Alter wurde die Hilfe von Reproduktionstechnologie nötiger. Sie stieg von 0,1 % bei den unter 30-Jährigen auf 2,5 % bei den über 60-Jährigen (p< 0,01) an. Wenn das mütterliche Alter und weitere Risikofaktoren herausgerechnet werden, zeigt sich kein Einfluss des paternalen Alters auf Frühgeburt, Präeklampsie, hypotrophe Feten, angeborene Anomalien, genetisch bedingte Erkrankungen oder die Notwendigkeit einer Intensivbehandlung des Neugeborenen. Dabei spielte es auch gar keine Rolle, ob die Schwangerschaft spontan oder künstlich entstand. Selbst wenn kleine Risiken in Abhängigkeit vom Alter des Vaters mehr oder auch weniger häufig zu finden waren, spielten sie in der Menge der untersuchten Geburten keine messbare Rolle.

    (Hurley EG, DeFranco EA: Influence of paternal age on perinatal outcomes. AJOG 2017. http://www.ajog.org/article/S0002-9378(17)30925-0/references / DHZ)

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 14.08.2017