Verbraucherzentrale Hamburg

Nahrungsergänzung für die Stillzeit?

Nahrungsergänzungsmittel in der Stillzeit liefern wenig Mehrwert und bewirken im schlimmsten Fall das Gegenteil von dem, was Frauen in dieser Phase wünschen lautet das Fazit eines Produktchecks der Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH). Anlässlich der diesjährigen Weltstillwoche hatte die Verbraucherzentrale eine Stichprobe von 14 verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln mit Kombinationen mehrerer Nährstoffe für stillende Mütter überprüft.

Die große Problematik der Nahrungsergänzungsmittel in der Stillzeit liegt in einer möglichen Überdosierung bestimmter Stoffe. Die 14 überprüften Kombimittel richten sich meist sowohl an Schwangere als auch an Stillende – und das, obwohl in diesen Lebensphasen ein ganz unterschiedlicher Nährstoffbedarf besteht. Einige Produkte fallen durch Inhaltsstoffe auf, die weit über den Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung liegen. Neun der untersuchten Supplemente überschreiten die Höchstmengenempfehlungen für Selen, Zink oder Folsäure.

Die Vielfalt an Supplementen erschwert Frauen den Überblick. Orientierung zu Inhaltsstoffen und Nutzen können lediglich die Informationen auf Verpackungen und Internetseiten geben. Aber hier verunsichern die Hersteller eher mit blumigen Formulierungen ohne Mehrwert oder widersprüchlichen Angaben zum Nutzen über die Ernährung hinaus.

Quelle: VZHH, 2.10.2017

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 16.10.2017