Registerstudie

Müttersterblichkeit in Island

Als Müttersterblichkeit gilt ein Versterben während der Schwangerschaft, Geburt und bis 42 Tage nach der Geburt, respektive 365 Tage nach der Geburt. Alle zwischen 1985 und 2009 in Island aufgetretenen Todesfälle von Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren wurden mit dem staatlichen Geburtenregister abgeglichen und in die Untersuchung ein- oder ausgeschlossen. Dabei wurden 30 Todesfälle identifiziert, 26 später als 22 Schwangerschaftswochen und 4 früher in der Schwangerschaft. Für die 107.871 Geburten konnte somit eine Müttersterblichkeit von 27,8 : 100.000 errechnet werden. Legt man die WHO-Kriterien bis zum 42. Tag post partum an, beträgt diese Quote 5,6 : 100.000 Geburten.

Bei den Todesfällen handelte es sich um 5 direkte, 5 indirekte und 19 zufällige Todesfälle. Die direkten Todesfälle waren durch Sepsis, schwere Präeklampsien und Chorionkarzinom verursacht. Keine Mutter starb aufgrund von unaufhaltsamen Blutungen, ektopischen Schwangerschaften oder Anästhesiezwischenfällen. Die indirekten Todesfälle waren Suizide, präexistente Herzerkrankungen und Diabetes.

Die maternale Mortalität ist in Island über die letzten 25 Jahre bis 2010 sehr niedrig. Dazu tragen sicher ein Gesundheitssystem mit angemessener antepartaler Versorgung innerhalb einer Gesellschaft mit generell gutem Lebensstandard und einer allen zugänglichen Bildung bei.

Quelle: Birgisdottir H, Bjarnadottir RI, Kristjansdottir K, Geirsson RT: Maternal death in Iceland over 25 years. ACOG 2016. 95(1) : 74-78. DHZ

Rubrik: Medizin & Wissenschaft

Erscheinungsdatum: 04.12.2017