Uniklinikum Freiburg

Eine Präeklampsie aus dem mütterlichen Blut vorhersagen

  • Laut einer neuen Studie besteht ein Zusammenhang zwischen einem erhöhten Troponinspiegel im Blut und dem Auftreten einer Präeklampsie.

  • Eine Präeklampsie in der Schwangerschaft kann sich schnell zu einer akuten Notfallsituation entwickeln. Gerade deshalb ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu diagnostizieren. Forscher:innen des Universitätsklinikums Freiburg beobachteten einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Troponinspiegel im Blut und dem Auftreten einer Präeklampsie. Troponin ist ein Eiweißbaustein, der als Regulatorprotein dient. Es lässt sich auch in den Zellen des Herzmuskelgewebes finden. Kommt es zur Schädigung der Herzmuskelzelle, treten Troponinpeptide ins Blut über.

    Circa 5 % aller Frauen entwickelt im Laufe ihrer Schwangerschaft eine Präeklampsie. Mittlerweile sind viele potenzielle Risikofaktoren bekannt, wie Adipositas, Diabetes oder vorausgegangene Mehrlingsschwangerschaften. Allerdings geben diese Faktoren keine Garantie für das Auftreten oder das Ausbleiben einer Präeklampsie.

    Prof. Dr. Dirk Westermann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Universitätsklinikums Freiburg, stellte kürzlich mit seinem Team einen ganz neuen Ansatz vor. Die Forscher:innen haben herausgefunden, dass ein erhöhter Troponinspiegel im Blut der Schwangeren eng mit dem Auftreten einer Präeklampsie korreliert. Die Diagnostik erfolgt über Troponin-Tests, die bislang zur Risikoermittlung von Herzinfarkten dienten.

    Die Mediziner:innen untersuchten in ihrer Studie 3.080 Blutproben aus vier internationalen Studien von insgesamt 2.293 Schwangeren. Ihr Fazit: Gerade schwere Verläufe lassen sich über einen hohen Troponinspiegel gut vorhersagen. Das bietet die Möglichkeit einer frühzeitigen und gezielten Prävention.  Auf der anderen Seite beobachteten sie auch, dass Frauen mit einem niedrigen Troponinspiegel trotz gegebener Risikofaktoren, keine Präeklampsie entwickelten.

    Die Forscher:innen werden nun in einem nächsten Schritt die Ergebnisse ihrer Tests mit weiteren Risikofaktoren kombinieren. Das neue Diagnosemittel könnte in Zukunft die Sicherheit und den Gesundheitszustand vieler Schwangerer und ihrer ungeborenen Kinder langfristig verbessern.

    Quelle: Universitätsklinikum Freiburg 9.3.2023 · DHZ

     

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 10.03.2023