Deutscher Hebammenverband e.V.

Herausforderungen und Ziele für das kommende Jahr

Vom 24. bis 26. November 2020 fand die Bundesdelegiertentagung des Deutschen Hebammenverbands e. V. (DHV) statt. Ausgehend von den Erfahrungen der Corona-Pandemie wird der Verband das kommende Bundestagswahljahr dazu nutzen, gesellschaftliche Bündnisse für die Zukunft der Geburtshilfe ins Leben zu rufen.

Die aktuelle Pandemie sehen die Delegierten als eine von vielen Herausforderungen für 2021. »Corona hat unseren Alltag und unsere Arbeit verändert und dominiert seither unser Leben« sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes. »Und dennoch ist Covid-19 nur ein Aspekt und eine Aufgabe – viele weitere haben wir in diesem Jahr bewältigt oder an die Bedingungen durch Corona angepasst.« Auch den vom DHV initiierten Zukunftsdialog hat die Pandemie maßgeblich beeinflusst. Die Veranstaltungsreihe mit VertreterInnen unter anderem aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bindet die Erfahrungen, Sichtweisen und Wünsche außerhalb des Berufsstandes in die Verbandsstrategie mit ein. Im kommenden Jahr werden die Ergebnisse als Forderungen für die Zukunft der Geburtshilfe an die politischen Parteien übermittelt.

Nachdem der Verband anlässlich des Roses Revolution Tags bereits einen offenen Umgang und einen gesellschaftlichen sowie politischen Diskurs zum Thema Gewalt in der Geburtshilfe gefordert hat, positioniert er sich nun auch deutlich gegen den zunehmenden Rechtspopulismus. »Eine Instrumentalisierung der Berufsgruppe soll möglichst verhindert werden«, so Geppert-Orthofer, die mit dem DHV klar für Diversität, Offenheit und Toleranz eintritt. Hierfür sollen unter anderem Arbeitsmaterialien, Workshops und gut aufbereitete Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Weiterer Schwerpunkt wird außerdem das von der WHO ausgerufene Internationale Jahr der Pflegenden und Hebammen sein. »Die Aufwertung, welcher unser Berufsstand dadurch erfährt, ist enorm«, so die DHV-Präsidentin. Der DHV wird im Rahmen des WHO-Jahres mit verschieden Aktionen den Wert von Hebammenarbeit vermitteln und sich im Zuge dessen für ein Geburtshilfestärkungsgesetz, die deutliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen der klinisch tätigen Hebammen und eine nachhaltige Lösung der Haftpflichtthematik für die gesamte Geburtshilfe einsetzen. 

Quelle: DHV, 27.11.2020  DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 27.11.2020