Mehr Kaiserschnittgeburten seit Coronapandemie

Laut Statistik der Techniker Krankenkasse kommen seit Beginne der Corona-Pandemie mehr Kinder per Sectio zur Welt.

Seit dem Beginn der Coronapandemie kommen offenbar mehr Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt. Darauf verwies die Techniker Krankenkasse (TK) Anfang Juli nach einer Auswertung von Abrechnungsdaten. Danach wurde im Jahr 2021 fast jedes dritte Kind per Sectio geboren (29,4 %). 2019 hatte die Rate bei den TK-Versicherten noch bei 27,9 % und 2020 bei 28,2 % gelegen. Damit stieg die Kaiserschnittrate das zweite Jahr in Folge.

Der Auswertung liegen Abrechnungsdaten der Geburten von TK-Versicherten im Zeitraum von 2019 bis 2021 zugrunde. Die Cronos-Registerstudie, die Zusammenhänge mit der Pandemie untersucht und aktuell gut 7.600 Fälle aus 130 Kliniken umfasst, zeigt demnach, dass infizierte Schwangere ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Die Kaiserschnittrate bei den Infizierten ist höher, und mehr Babys kommen früher auf die Welt.

So sei die Kaiserschnittrate in den Bundesländern mit den niedrigsten Kaiserschnittraten – Sachsen und Thüringen – um drei Prozentpunkte gestiegen, während es in einem Großteil der anderen Bundesländer wie zum Beispiel in Baden-Württemberg und im Saarland sinkende Raten gegeben habe. Die Kaiserschnittrate lag 2021 in Sachsen bei 20,9 %, während sie im Saarland 35,7 % betrug.

In Deutschland stieg die Kaiserschnittrate seit den 1990er Jahren von 15 auf rund 30 %. Das Statistische Bundesamt gibt den Höhepunkt mit mehr als 32 % im Jahr 2011 an. In den Folgejahren gingen die Kaiserschnittzahlen leicht zurück. Nach den jüngsten Zahlen des Statistikamts lag die Kaiserschnittrate im Jahr 2020 bei 29,7 % – nach den Zahlen der Behörde blieb sie im Vergleich zu den 29,6 % in 2019 damit nahezu gleich.

Quelle: aerzteblatt.de, 8.7.2022 ∙ DHZ