Deutscher Hebammenverband e.V.

Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung anpassen!

  • Die Umsetzung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung führt laut DHV zu einer weiteren Verschärfung des Hebammenmangels in der klinischen Geburtshilfe, auf den Stationen sowie zu einer Gefährdung bislang erfolgreicher geburtshilflicher Stationen.

  • Der Deutsche Hebammenverband (DHV) verurteilt weiterhin scharf die seit dem 1. Januar 2022 geltende Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV), die den Personalschlüssel auch für gynäkologische Stationen und Abteilungen und damit für Schwangeren- und Wochenbettstationen vorgibt. Um einem akuten Hebammenmangel auf Schwangeren- und Wochenbettstationen entgegenzuwirken und damit einer drohenden Gefährdung der Versorgungssicherheit von Frauen und Neugeborenen vorzubeugen, wird dringend Nachbesserung gefordert.

    Die PpUGV rechne laut DHV Hebammen nur noch mit maximal 5 bis 10 % Stellenanteil auf Schwangeren- und Wochenbettstationen an und mache ihre Beschäftigung für Kliniken damit unrentabel. Beide Bereiche seien originäre Arbeitsfelder von Hebammen, für die sie als Expert:innen ausgebildet wären und in denen sie für die Versorgungsqualität und -sicherheit der Frauen und Neugeborenen gebraucht würden.

    Die Folge: Um den Personalschlüssel zu erfüllen, würden existierende Hebammenstellen gestrichen oder nicht wieder ausgeschrieben, obwohl sie dringend benötigt würden. Dafür würden Pflegekräfte von anderen Stationen abgezogen, um die Anforderungen der PpUGV zu erfüllen. Die Umsetzung der Verordnung führe somit zu einer weiteren Verschärfung des Hebammenmangels in der klinischen Geburtshilfe insgesamt, der Verschärfung des Mangels an regulärem Pflegepersonal auf den Stationen sowie zu einer Gefährdung bislang erfolgreicher geburtshilflicher Stationen. 

    Der DHV betont ausdrücklich, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziele zur Umsetzung des nationalen Gesundheitsziels »Gesundheit Rund um die Geburt« sowie der Einführung einer Eins-zu-eins-Betreuung unter der Geburt und der hebammengeleiteten Geburtshilfe dringend umgesetzt werden müssen. 

    Hier finden Sie das Positionspapier in voller Länge.

    Quelle: Deutscher Hebammenverband, 22.9.2022 ∙ DHZ

    Rubrik: Beruf und Praxis

    Erscheinungsdatum: 22.09.2022