Ukraine

Von Leihmüttern geborene Kindern können nicht abgeholt werden

Die Menschenrechts-Ombudsfrau der Ukraine, Ljudmila Denisowa, hat die Behörden aufgerufen, eine Lösung für von Leihmüttern geborene Babys zu finden. „Etwa 100 Kinder warten bereits in verschiedenen Zentren der Reproduktionsmedizin auf ihre Eltern. Und wenn die Quarantäne verlängert wird, dann wird es nicht um Hunderte gehen, sondern um Tausende“, sagte sie. Das Geschäft mit Leihmüttern floriert in der Ukraine. Sie ist eines der wenigen Länder, in denen die Leihmutterschaft legal ist. Es gibt jedoch große Sorgen, dass die Grenzschließungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Kliniken und Eltern belasten.

Die Angelegenheit erlangte Aufmerksamkeit, nachdem die größte Leihmutter-Firma in der Ukraine ein Video veröffentlicht hatte, in dem Dutzende Säuglinge in Babykörben in engen Reihen aufgereiht waren. Sie befanden sich in zwei großen Räumen eines Hotels, in dem die Klinik ihre KundInnen unterbringt. Das Video sollte den abwesenden Eltern zeigen, dass ihre Kleinen gut versorgt würden. Es zeigt Pflegerinnen, die die Babys baden und liebkosen.

Denisowa sagte, bei der ukrainischen Firma gebe es insgesamt 51 Babys, von denen 15 sich in der Obhut ihrer Eltern befänden, die vor den Beschränkungen in die Ukraine gereist seien und das Land nun nicht verlassen könnten. Die Beschränkungen in dem Land gelten bis zum 22. Mai. Die Eltern stammen aus Deutschland, China, USA, Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich, Bulgarien, Rumänien, Mexiko und Portugal.

„Das Problem bleibt ungelöst, aber wir entwickeln einen Mechanismus, um aus der Situation herauszukommen“, sagte Denisowa. Sie hatte am 14. Mai Vertreter des Außenministeriums getroffen. Der Lösungsvorschlag sieht vor, dass Eltern aus anderen Staaten an Denisowas Büro schreiben müssen, das dann das Ministerium um eine Einreiseerlaubnis bitten würde.

Wegen der wirtschaftlichen Probleme in dem Land werden viele Ukrainerinnen Leihmütter. Etwa 50 Kliniken bieten derartige Geburten an.

Quelle: dpa, 15.5.2020 · DHZ

Rubrik: Covid-19

Erscheinungsdatum: 18.05.2020