100 Jahre Frauenhistorie entlang eines Kleidungsstücks
Mary Phelbs Jacobs ließ sich am 3. November 1914 ihren BH-Prototypen aus zwei Taschentüchern und einem rosa Band patentieren. Dieses Datum gilt nun als Geburtsstunde des BHs und der Befreiung der weiblichen Brust. Anlässlich des 100. Geburtstages des Büstenhalters findet bis zum 15. Februar im Museum für Kommunikation in Frankfurt (Schaumainkai 53, Museumsufer) die Ausstellung „Body Talks“ statt.
Ob Minimizer oder Wonderbra, aufreizend knapp oder sportlich bequem, der Wandel in Design, Material und Gebrauch erzählt von wechselnden Rollen und Körperbildern, aber auch von wirtschaftlichen Not- und Glanzzeiten. Von den frühen Frauenrechtlerinnen im Kampf gegen das Korsett, über Hollywoods Busenwunder bis hin zu Oben-ohne-Protesten reflektiert der BH politische, kulturelle und gesellschaftliche Umbrüche. Auch die mütterliche Brust erfährt in der Ausstellung genügend Aufmerksamkeit, sei es mit Bescheinigungen des Mütterschulungs-Lehrgangs aus 1935 oder einem Still-BH (1935) mit Luftlöchern für die gereizten Mamillen.