TaskForce FGM

13 Mädchen der genitalen Beschneidung überlassen

In Hamburg überlässt der Verein Plan International 13 Mädchen der genitalen Beschneidung und weigert sich, sie wirksam zu schützen, verlautet es aus dem Verein TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e.V.  Den Eltern der Kinder – aus Benin, Guinea, Ghana und Togo – sei die Strafbarkeit weitgehend bekannt. Dennoch hätten sie im Rahmen einer 2011 von Plan initiierten Umfrage zum Teil sehr vehement angekündigt, ihre hier lebenden Töchter der Genitalverstümmelung zu unterwerfen.

Dem Verein sei die Identität dieser potenziellen Täter bekannt, doch unterlasse er es bis heute, das Jugendamt als zuständige Behörde zu informieren, damit rechtliche Schritte zum Schutz der Mädchen umgesetzt werden können. Diese sind unter anderem die Einschränkung des Aufenthaltsbestimmungsrechts, um zuverlässig zu verhindern, dass die genitale Beschneidung im Ausland verübt werden kann, sowie die Übertragung der Gesundheitsfürsorge an das Jugendamt. Dies könne durch regelmäßige Kontrolle der Unversehrtheit die Verübung der Tat in Deutschland oder im europäischen Ausland messbar abwenden. Stattdessen überantworte Plan International die Fälle zwei im Bereich Kinderschutz völlig unqualifizierten Mitarbeitern.

Zur Begründung für die Unterlassung der nötigen institutionellen Schritte gibt Anja Stuckert von Plan International an, es liege „keine akute Gefahr für die Mädchen vor, sondern nur ein potentielles Risiko.“ Da die konkrete Ankündigung einer Gewalttat – in diesem Fall die Absicht, Mädchen der genitalen Beschneidung zu unterziehen – eine äußerst konkrete Gefahr darstelle und nicht etwa ein lediglich „potenzielles Risiko“, offenbart sich hier eine folgenschwere Fehleinschätzung.

Die Hamburger Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration – deren damaliger Senator Dietrich Wersich für die Umfrage von Plan International die Schirmherrschaft übernommen hatte – bestätigte, das Jugendamt solle zum Schutz der Kinder eingreifen, doch könne die Behörde den Verein nicht zu einer entsprechenden Meldung verpflichten.

„Die Öffentlichkeit soll wissen, dass Mädchen hier vor unserer Haustür das Recht auf Schutz vor Genitalverstümmelung verwehrt wird, weil Vereine wie Plan International die konkrete Gefahr ignorieren und eine Politik verfolgen, die nicht den Interessen der Opfer dient“, so Ines Laufer von der TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e.V. Der Verein Plan International steht dafür seit mehreren Jahren im Fokus öffentlicher Kritik.

(gesundheit adhoch, 1.7.2014)

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 17.07.2014