Berlin

4.000 Eltern fordern Hebammen

  • 4.000 Menschen kamen am 12. April in Berlin zu einem von der Elterninitiative „Hebammen-Unterstützung.de“ initiierten Protestmarsch, um ihren Unmut über die zukünftige Hebammenversorgung zu äußern.

  • Rund 4.000 Erwachsene und Kinder haben am 12. April in Berlin mit einem von der Elterninitiative „Hebammen-Unterstützung.de“ initiierten Protestmarsch für den Erhalt der Hebammenhilfe demonstriert. Die Strecke verlief vom Forum Kanzleramt bis zum Bundesministerium für Gesundheit, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Mit Pfeifen, Trommeln und Bannern machten Berliner Eltern und viele Zugereiste deutlich, dass Deutschland nicht auf Hebammen verzichten kann.

    Bei der Kundgebung sprachen unter anderem Anne Prokoph (Hebamme, Hebammen-Unterstützung.de), Bianca Kasting (Initiatorin der change.de-Petition ), Björn Schönfeld (Fotograf, Projekt „Das erste Gesicht“), Silke Gajek (Bündnis 90/Die Grünen), Barbara Hirt (kidsgo, Aktion „Längste Nabelschnur Deutschlands) und Birgit Wöllert (Die Linken).

    Anne Prokoph, die sich seit dem ersten Tag bei der Elterninitiative „Hebammen-Unterstützung.de“ engagiert, betonte, dass die in den vergangenen Tagen präsentierten Lösungen lediglich Tropfen auf den heißen Stein seien (siehe Meldung DHV). An Bundesgesundheitsminister gerichtet macht Anne Prokoph unter Beifall der Demonstranten die Forderungen des Elternprotests deutlich:

    • Recht auf selbstbestimmte Geburt mit der freien Wahl des Geburtsortes sowie der Begleitung durch eine Bezugshebamme im Schlüssel von 1:1
    • Neuausrichtung der Schwangerenvorsorge und der klinischen Geburts-begleitung
    • ein Vergütungssystem, das geringere medizinische Interventionen prämiert
    • Erhalt und Ausbau der häuslichen Wochenbettbetreuung durch frei gewählte Hebammen
    • Einrichtung eines Haftungsfonds für alle Gesundheitsberufe

    Bianca Kasting erreichte die Demo mit dem Fahrrad. Um zu zeigen, dass ihnen „Kein Weg zu weit“ ist, waren sie und drei Mitstreiterinnen seit dem 1. April mit der gleichnamigen Fahrrad- und Aufklärungstour von Hameln nach Berlin unterwegs (https://www.facebook.com/keinwegzuweit). Auf dem letzten Teilstück zur Demo wurden sie von 30 Mitradlern begleitet. In ihrer Rede bedankte sie sich für den Rückenwind, den sie auf ihrer Tour durch Deutschland erfahren habe und stellte fest, dass der Bundesminister diesen nicht habe.

    Barbara Hirt bedankte sich bei den Eltern die bereits am Projekt „Längste Nabelschnur Deutschlands“ teilgenommen haben, deren Berliner Stück auch den Demonstrationszug begleitete. Insgesamt seien bislang über 800 Meter zusammengekommen (http://www.kidsgo.de/hebammenprotest/finanzielle-situation-der-hebammen-verschaerft-sich.php).

    Auch im Mai, insbesondere am 5. Mai dem Internationalen Hebammentag, gehen wieder zahlreichen Hebammen, Eltern und alle Interessierten auf die Straßen, um für den Erhalt des Hebammenberufes zu demonstrieren.

    Augsburg: 5.5.2014, 15.30 Uhr, Demonstration am Moritzplatz

    Chemnitz: 5.5.2014, 15.30 Uhr, Demonstration von der Weststraße 18 (Geburtshaus) zum Rathaus

    Düsseldorf: 10.5.2014, 10 bis 15 Uhr, Infostand auf dem Schillerplatzfest (Aschenbach-/Ecke Schillerstraße)

    Leipzig: 10.5.2014, 10 Uhr, Kundgebung auf dem Marktplatz mit anschließendem Familienpicknick

     

    Rubrik: Regionales

    Erscheinungsdatum: 14.04.2014