Frankreich

Aktivistin aus Kamerun mit erstem Simone-Veil-Preis ausgezeichnet

Eine Aktivistin aus Kamerun ist in Frankreich mit dem ersten Simone-Veil-Preis für die Gleichstellung von Mann und Frau ausgezeichnet worden. Präsident Emmanuel Macron würdigte anlässlich des Weltfrauentages am 8. März Aissa Doumara Ngatansou, die sich gegen Zwangsehen einsetzt.

Ihr Kampf und ihre Persönlichkeit seien ein Beispiel für Mut - gerade in einer Region, in der ihr Einsatz oftmals auch eine Frage des Überlebens sei, so Macron.

Der Simone-Veil-Preis werde künftig jedes Jahr an eine Persönlichkeit oder eine Gruppe verliehen, die sich für Frauen in der Welt stark macht, hieß es aus dem Élyséepalast. Der Preis solle Maßnahmen auszeichnen, die dazu beitragen, Gewalt und Diskriminierung gegen Frauen zu beenden, ihren Zugang zu Bildung und Wissen, ihre Autonomie und ihre Teilnahme an Führungspositionen zu fördern.

Die liberale französische Frauenrechtlerin und Politikern Simone Veil (1927–2017) erkämpfte in den 1970er Jahren als Gesundheitsministerin das Abtreibungsrecht. Im Jahr 1979 wurde die Holocaust-Überlebende als erste Frau zur Präsidentin des EU-Parlaments gewählt.

Aissa Doumara Ngatansou wurde nach eigenen Angaben im Alter von 15 Jahren verheiratet. Sie gründete später einen Verein, der sich gegen Zwangsehen und sexuelle Gewalt in ihrem Land stark macht. Der Verein hilft außerdem Frauen, die Opfer der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram geworden sind, die in Nigeria und den Nachbarländern aktiv ist.

Quelle: dpa, 3.8.2019  DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 11.03.2019