Registerstudie

Anzeichen einer Streptokokken A-Infektion erkennen

WissenschaftlerInnen der University of Utah (USA) haben untersucht, welche klinischen Variablen mit einem erhöhten Risiko für die Mutter einhergehen, die eine Puerperalsepsis mit nachgewiesenen Streptokokken A hatten. Untersucht wurde die Zahl der Todesfälle, Hysterektomien, intensivmedizinische Behandlung, Beatmung und Bluttransfusionen bei einem Kollektiv von 71 betroffenen Wöchnerinnen in der Region in dem Zeitraum von 1991 bis 2017. Außerdem wurden Faktoren wie Alter, Ethnizität, Parität und vorherige Erkrankungen wie Hypertonus oder Diabetes berücksichtigt. Bei guten einem Drittel (35 %) der Frauen verlief die postpartale Infektion mit Streptokokken A mit Komplikationen, wobei es keine Todesfälle zu verzeichnen gab.

Begleitende Symptome einer Streptokokken A-Puerperalsepsis waren eine erhöhte Herzrate (126±19 vs. 112±22 Schläge pro Minute), eine beschleunigte Atmung (26±10 vs. 20±5 Atemzüge pro Minute) sowie ein niedrigerer systolischer Blutdruck (98±24 vs 114±19 mm Hg). Die Erkrankung verlief deutlich häufiger schwer, wenn die Frauen die beschriebenen Symptome zeigten. Ebenso stieg das Risiko bei Symptomen eines „Capillary Leak Syndrome“, wie Lungenödemen, Pleuraergüssen, Aszites oder einem aufgetriebenen Abdomen.

Hebammen sollten daher auf diese Symptome achten, wenn der Verdacht auf eine Puerperalsepsis besteht, um frühzeitig eine konkretere Diagnostik und damit eine möglicherweise dringend notwendige Behandlung zu veranlassen.

Kaiser JE et al.: Clinical Variables Associated With Adverse Maternal Outcomes in Puerperal Group A Streptococci Infection. Obstetrics & Gynecology 2018. 132(1), 179-184. DOI: 10.1097/AOG.0000000000002648 DHZ

Rubrik: Wochenbett

Erscheinungsdatum: 14.01.2019