Kohortenstudie im AJOG

Ausreichend Schlaf schützt vor Gestationsdiabetes

  • Auch im Hinblick auf die Vorbeugung eines Gestationsdiabetes ist ausreichender Schlaf für Schwangere zu empfehlen.

  • Studien haben bereits belegt, dass Schlafentzug die hormonelle Regulation erheblich stören kann. Zum ersten Mal wurden nun Daten über die Schlafdauer mit klinischen Konsequenzen für Schwangere wie Hypertonus, Präeklampsie und/oder Gestationsdiabetes in Verbindung gebracht.

    In einer multizentrischen prospektiven Kohortenstudie haben 760 Erstgebärende mit Einlingsschwangerschaften zwischen der 16. und 21. Schwangerschaftswoche an sieben aufeinanderfolgende Tage ihren Schlaf- und Aktivitätsrhythmus elektronisch aufzeichnen lassen. Als kurze Schlafdauer wurden weniger als sieben Stunden in der Nacht definiert.

    Die durchschnittliche Schlafdauer lag bei 7,4 Stunden. 28 Prozent der Schwangeren schliefen weniger als sieben Stunden. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Hypertonus oder Präeklampsie mit der Länge des Nachtschlafes.  

    Ein statistisch signifikanter Unterschied zeigte sich allerdings beim Gestationsdiabetes, der in der Gruppe mit kurzer Schlafdauer doppelt so hoch war, im Vergleich zu den Frauen, die durchschnittlich mehr als sieben Stunden schliefen (OR 2,12).

    Ausreichender Schlaf in der Schwangerschaft gehörte schon immer zu den Empfehlungen für werdende Mütter und kann nun auch damit begründet werden, dass er eine Prädisposition für Gestationsdiabetes möglicherweise positiv beeinflusst.

    (Facco, F. et al.: Short sleep duration is associated with the development of gestational diabetes mellitus, AJOG 212(1): 141. 2015/DHZ)

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 22.05.2015