Sachsen-Anhalt

Babyklappen im Land nur wenig genutzt

Ungewollt schwanger gewordene Frauen und in Not geratene Mütter in Sachsen-Anhalt legen Neugeborene nur selten in Babyklappen ab. Seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2001 seien es bis Ende des vergangenen Jahres 50 Kinder gewesen, teilte das Landesverwaltungsamt in Halle mit. 2023 sei mit sechs Neugeborenen der bisher zweithöchste Jahreswert registriert worden.

Nur 2010 waren es mit acht Säuglingen mehr, wie aus der Statistik hervorgeht, die auf freiwilligen Angaben der Adoptionsvermittlungsstellen im Land basiert. In einigen Jahren habe es landesweit gar keine Babyklappen-Nutzung gegeben, zuletzt 2019.

Den Angaben zufolge gibt es Babynester in Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau. Sie erlauben es einer Mutter, ihren Säugling unerkannt in ein Wärmebettchen mit Sensor hinter einer Stahlklappe zu legen.

Seit 2001 werden auch anonyme Geburten erfasst. Laut Landesverwaltungsamt waren das bislang 78. Möchte eine Frau ihr Kind unter einem Pseudonym zur Welt bringen, gibt es seit zehn Jahren deutschlandweit die Möglichkeit der vertraulichen Geburt. In Sachsen-Anhalt sei dieses Angebot seit 2014 38 Mal genutzt worden, hieß es. 2023 sei das sechsmal der Fall gewesen. Deutschlandweit brachten zwischen Mai 2014 und Februar 2024 fast 1.200 Frauen vertraulich ein Kind auf die Welt.

Quelle: dpa, 24.12.2024 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 06.01.2025