Mother Hood e.V.

Corona: Einschränkungen der Geburtsbegleitung

Trotz flächendeckender Test- und Impfmöglichkeiten von Begleitpersonen sowie sinkender Corona-Fallzahlen müssen Schwangere mit teils massiven Einschränkungen bei und nach der Geburt ihres Kindes rechnen. Das ergab eine Auswertung des Elternvereins Mother Hood von mehr als 60 Geburtskliniken und Nachrichten von rund 90 Eltern der vergangenen sechs Monate.

Manche Kliniken würden keine ungeimpften Väter, Partner:innen und andere Vertrauenspersonen der Schwangeren in den Kreißsaal lassen. Selbst Getestete und Geimpfte würden nur für kurze Zeit Zutritt erhalten. Die Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung mit Corona würden sich nach wie vor in den Geburtsstationen unterscheiden. Sie würden selbst innerhalb der geburtshilflichen Teams einer Klinik unterschiedlich gehandhabt werden.

Die Folgen für Familien seien besorgniserregend. Die Verunsicherung bereits in der Schwangerschaft sei groß. Der damit verbundene unnötige Stress und die Angst könne sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit von Schwangeren auswirken. Von den Gesundheitsministerien der Bundesländer fordert Mother Hood, die uneingeschränkte Geburtsbegleitung fest in den Länderverordnungen zu den Corona-Schutzmaßnahmen zu verankern.

Mother Hood erwartet von den Kliniken, die aktuell entspannte Pandemie-Situation zu nutzen und ihre Schutzkonzepte für die Geburtshilfe zu überarbeiten. Familien brauchen verlässliche und einheitliche Informationen sowie Regelungen, die eine sichere und vertrauensvolle Geburtsumgebung schaffen. Dazu zählt ein uneingeschränkter Zugang von geimpften, genesenen und getesteten Begleitpersonen sowie eine Geburtsbegleitung während der gesamten Geburt durch Hebammen.

Quelle: Mother Hood e.V., 10.5.2022 ∙ DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 11.05.2022