Depression und Kaiserschnitt

Depression erhöht Wahrscheinlichkeit für eine Sectio

In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden 2,04 Millionen physiologische Einlingsgeburten in Kalifornien zwischen 2005 und 2008 ausgewertet. Alle elektiven Sectiones wurden aufgeteilt in Frauen mit und ohne Depressionen. Sie wurden außerdem nach Schwangerschaftsalter und Parität getrennt ausgewertet. Außerdem flossen mütterlicher Bildungsstand, Alter, Ethnizität, Co-Morbiditäten und Versicherungsstatus mit in die Erhebung ein.

Erstgebärende mit einer Depression wiesen gegenüber Erstgebärenden ohne Depression eine höhere Rate an primären Sectiones auf (35,1% versus 29%; p < 0,001). Auch Mehrgebärende mit Depressionen erlebten öfter eine primäre Sectio als Mehrgebärende ohne Depression (13,8% versus 10,2%; p< 0,001). Dieses Verhältnis blieb nahezu identisch, wenn die Schwangeren jeweils bis zum erwarteten Geburtstermin abwarteten.

Damit zeigt sich, dass Depressionen einen deutlichen Vorhersagefaktor für einen primären Kaiserschnitt darstellen, unabhängig von Schwangerschaftsalter und Parität. Diese Beziehung zwischen Depression und Sectio bleibt auch bei Mehrgebärenden und bei abwartendem Verhalten in Richtung Geburtstermin erhalten.

(Yeaton-Massey, A.; Sparks, T.; Caughey, A.: Is depression a predictor of cesarean delivery? AJOG. 2015. 212(1): 79-80/DHZ)

 

 

Rubrik: Geburt

Erscheinungsdatum: 25.02.2015