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Deutsches Frühgeborenen Netzwerk wird für weitere sechs Jahre gefördert

Wissenschaftliche Langzeitstudien zu Frühgeburten gab es in Deutschland lange Zeit nicht. Diese Lücke hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereits im Jahr 2008 durch die Förderung des Deutschen Frühgeborenen-Netzwerkes geschlossen. Seitdem haben sich mehr als 35 Kliniken aus dem gesamten Bundesgebiet diesem Netzwerk angeschlossen. Das Bundesforschungsministerium hat sich nun entschlossen, den erfolgreichen Forschungsverbund für weitere sechs Jahre mit zusätzlichen fünf Millionen Euro zu fördern.

Im Deutschen Frühgeborenen-Netzwerk werden – im Einklang mit den geltenden ethisch-rechtlichen Bedingungen – die klinischen Daten und genetischen Informationen von mehr als 20.000 Frühgeborenen ermittelt und ausgewertet. Alle Kinder werden nach ihrer Geburt über einen Zeitraum von sechs Jahren beobachtet. Dabei wollen die beteiligten WissenschaftlerInnen vor allem herausfinden, welche genetischen und klinischen Risikofaktoren Frühgeborene haben und wie sich diese auf die Entwicklung der Kinder auswirken. Hierdurch sollen wertvolle Erkenntnisse zu geeigneten Behandlungsmethoden für sehr kleine Frühgeborene erzielt werden. Dieses Wissen kann dazu dienen, um beispielsweise Lungenerkrankungen, Entwicklungsstörungen und schwere Infektionen der Babys vorherzusagen und vorbeugend zu behandeln. Darüber sammelt das Frühgeborenen-Netzwerk Daten- und Biomaterialien für zukünftige wissenschaftliche Studien.

(BMBF-Pressemitteilung, 20.5.2015)

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 16.06.2015