Diabetes Typ 1-Früherkennung bei Neugeborenen
Als Vorreiter in Europa wird der Freistaat Sachsen jetzt Ausgangspunkt für eine internationale Typ-1-Diabetes-Früherkennungsuntersuchung von Neugeborenen.
Typ-1-Diabetes bleibt meist viele Jahre unerkannt, bis er sich schlagartig in oftmals lebensbedrohlichen Symptomen äußert. Das möchte die Initiative „Globale Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes“ – kurz GPPAD - mit der Freder1k-Studie in Sachsen „Typ-1-Diabetes-Risiko früh erkennen“ verhindern. Die einmalige Studie bietet Eltern die Möglichkeit, ihr Kind im Zusammenhang mit dem regulären Neugeborenenscreening auf das Risiko, Typ-1-Diabetes zu entwickeln, kostenfrei untersuchen zu lassen.
„Dank neuartiger Tests ist es heute möglich, sowohl das Risiko als auch eine frühe Form des Typ 1 Diabetes noch lange, bevor sich erste Symptome zeigen, festzustellen und die Familien auf die spätere Erkrankung mittels Schulungen und einer optimalen Betreuung vorzubereiten“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München.
Mit der Freder1k-Studie geben die Wissenschaftler um Studienleiter Prof. Dr. Ezio Bonifacio, Direktor des Center for Regenerative Therapies Dresden der TU Dresden, gleichzeitig den Startschuss für weitere Studien, die die Prävention von Typ-1-Diabetes zum Ziel haben. „Unsere Vision ist, eine Therapie zu entwickeln, mit der wir die Diabetes-spezifische Autoimmunität verhindern oder heilen können, damit sich das klinische Stadium des Typ 1 Diabetes erst gar nicht entwickelt. Ziel ist es, dass Kinder mit einem erhöhten Typ 1 Diabetes Risiko nie in ihrem Leben Insulin spritzen müssen.“ Die GPPAD-Initiative möchte mit der Freder1k-Studie ein Modellprojekt schaffen, mit dem in Zukunft auch in anderen Bundesländern und Europäischen Ländern nach dem Modell Freder1k Kinder mit einem erhöhten Risiko für Typ 1 Diabetes erkannt und frühzeitig behandelt werden können.
Die Freder1k-Studie in Sachsen wird von der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum München und der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt.
(DFG-Center for Regenerative Therapies Dresden, 26.8.2016)