Deutscher Hebammenverband e.V.

Die Ethik-Richtlinien für Hebammen

Gemeinsame, von allen anerkannte Werte, sind der Grundpfeiler einer funktionierenden Gesellschaft. Viele dieser Werte gibt der gesunde Menschenverstand vor. Andere werden festgeschrieben, um den Rahmen eines friedlichen und gesunden Zusammenlebens zu definieren. Einige Berufsgruppen haben aufgrund ihrer besonderen Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft einen Moral-Kodex. Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) hat die Ethik-Richtlinien für Hebammen aktuell überarbeitet.

„Gerade im Bereich der gesundheitlichen Versorgung ist die Festlegung von Ethik-Richtlinien unausweichlich“, betont Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des DHV. „Denn neben einer Vorgabe der Ziele und Werte hinsichtlich der eigenen Arbeit sind sie die Basis für die gleiche Behandlung aller Frauen und Familien, die sich uns anvertrauen – und zwar unabhängig ihrer Herkunft oder Religion.“ Die Ethik-Richtlinien des DHV betonen deshalb ausdrücklich die Verantwortung des Berufsstandes, die Würde jedes Menschen zu achten sowie die Einhaltung von Menschenrechten, die Selbstbestimmung und Gleichheit im Gesundheitswesen anzustreben.

Einen weiteren wichtigen Punkt sieht der DHV in der Stärkung der Selbstbestimmung von Frauen durch umfassende Informationen und intensive Beratung. Hand in Hand geht hierbei die Betrachtung der individuellen körperlichen, seelischen und sozialen Bedürfnisse. Denn nur so kann die Hebamme jede Schwangere dabei unterstützen, die für sie bestmögliche Entscheidung zu treffen. Die Richtlinien betonen außerdem explizit die Verpflichtung der Hebamme zur Weiterbildung. Wenn Menschen im Mittelpunkt stehen, beinhaltet verantwortungsvolles Handeln in hohem Maße die Pflicht sich neues Wissen anzueignen. So fordern die Ethik-Richtlinien des DHV die kontinuierliche Weiterbildung wie auch das Mitwirken an Wissenschaft und Forschung.

Quelle: DHV, 14.6.2018

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 18.06.2018