Eiweiß in Säuglingsnahrung
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) fordert in einer aktuellen Stellungnahme neue Qualitätsstandards für Säuglingsnahrungen. Das betrifft unter anderem den Gehalt und die Zusammensetzung des Milchproteins (Milcheiweiß): Beides sollte sich so weit wie möglich an der Muttermilch orientieren. Für HA-Nahrungen fordern die ExpertInnen, dass sie ihre allergievorbeugende Wirkung in wissenschaftlichen Studien belegen.
Nach den Forderungen der EFSA liegt der Eiweißgehalt idealerweise bei durchschnittlich 1,8 Gramm pro 100 kcal und ist damit dem der Muttermilch bestmöglich angepasst. Doch nicht nur die Eiweißmenge ist entscheidend, sondern auch die Qualität. So sollte sich das Aminosäureprofil ebenfalls an der Muttermilch orientieren. Diese Empfehlungen gelten für herkömmliche Säuglingsnahrung genauso wie für hypoallergene (HA) Nahrung. HA-Nahrung ist allergenarm, das heißt, der Anteil an potenziell allergieauslösendem Milcheiweiß ist durch gezielte Spaltung der Eiweißketten reduziert. Die Größe der entstehenden Bruchstücke lässt allerdings keine Rückschlüsse darauf zu, wie gut das Allergierisiko erblich vorbelasteter Kinder tatsächlich gesenkt wird. Dies muss jeder Hersteller von HA Nahrung in klinischen Studien beweisen, so die Forderung der EFSA-Experten.
Die wichtigsten Ergebnisse der größten wissenschaftlichen Studie zur allergievorbeugenden Wirkung von HA-Nahrungen (GINI) sowie allgemeine Informationen zum Einfluss der Ernährung von Säuglingen auf das Allergierisiko bietet die Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. (DHA) im Internet unter www.dha-allergien-vorbeugen.de.
(DHA, 1.12.2014)