Systematische Metaanalyse qualitativer Studien

Bestärkende Erfahrungen mit der Wassergeburt

  • Die Erfahrung einer Geburt im Wasser scheint das Gefühl der Autonomie und Kontrolle der Gebärenden zu stärken.

  • Das Ziel einer aktuellen britischen Metaanalyse war die Evaluation qualitativer Studien zu den Erfahrungen Gebärender mit einer Wassergeburt. Hierzu wurde eine Literaturrecherche in der englischsprachigen Fachliteratur durchgeführt, die zwischen 2003 und 2018 in sechs verschiedenen Datenbanken veröffentlicht wurde. Nicht eingeschlossen waren dabei Studien, die Erfahrungen von Gebärenden mit einem Entspannungsbad während der Eröffnungsphase aufzeigten.

    Fünf Studien mit 330 Gebärenden aus Schweden, Australien, USA, Neuseeland und Taiwan entsprachen den Zulassungskriterien. Die qualitativen Forschungsarbeiten wurden meta-ethnografisch ausgewertet. Dadurch wurden vier relevante Themenkomplexe identifiziert: erstens das Wissen von Frauen zum Themenkomplex Wassergeburt, zweitens die Empfindungen von Frauen beim Erleben einer physiologischen Geburt, drittens der erlebte Zusammenhang zwischen Wasser, Autonomie und Kontrolle und viertens die Rolle der Wassergeburt für die Erleichterung des Übergangsprozesses.

    Limitierungen der ersten Metaanalyse zu dieser Thematik sind die unterschiedlichen qualitativen Methoden der Datenerhebung und Datenanalyse der Originalstudien sowie die Subjektivität der gewählten Forschungsmethode. Wie bei den Originalstudien ist auch bei der Metaanalyse keine Generalisierung der Ergebnisse möglich.

    Die Autorinnen kommen zu dem Schluss, dass sich Frauen positiv mit der Wahl einer Wassergeburt identifizieren. Die Erfahrung einer Geburt im Wasser scheint das Gefühl der Autonomie und Kontrolle einer Frau während der Geburt zu stärken. Die Wahl der Geburt im Wasser kann eine stärkende Erfahrung, eine „empowering experience“, für Frauen sein.

    Quelle: Clews C, Church S, Ekberg M: Women and waterbirth: A systematic meta-analysis of qualitative studies. Women and birth 2019. https://doi.org/10.1016/j.wombi.2019.11.007DHZ

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 08.01.2020