Mecklenburg-Vorpommern

Erhalt der Frühgeborenen-Station Neubrandenburg möglich

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) will das ab 2023 geplante Aus für die Behandlung sehr kleiner Frühgeborener in Neubrandenburg doch noch verhindern. Das Gesundheitsministerium strebe für 2023 eine Ausnahmegenehmigung für das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum an, erklärte die Ministerin am 23. September in Schwerin. Der Antrag sei bei den Landesverbänden der Krankenkassen und Ersatzkassen in Mecklenburg-Vorpommern gestellt. Deren Stellungnahme liege aber noch nicht vor. Wenn dies vorliege, werde das Ministerium mit den Kassen sprechen, um »das gesetzlich erforderliche Einvernehmen über eine Ausnahmegenehmigung zu erreichen.«

Drese reagierte damit auf eine Mitteilung der AOK Nordost in Berlin vom 22. September, wonach Neugeborene mit weniger als 1.250 Gramm Geburtsgewicht ab 2023 nicht mehr in Neubrandenburg behandelt werden sollen. Die Behandlungszahlen seien zu gering, um die notwendige Qualität sicherzustellen, hieß es in der Begründung laut einer Fachkommission der Krankenkassen und Ersatzkassen. Eine Zusage für die Behandlung so kleiner Frühchen bekamen demnach die Helios Kliniken Schwerin und das Südstadtklinikum Rostock.

Auch die Uniklinik Greifswald bekam eine Zusage. Es blieb aber unklar, ob dies nur für ein Jahr gilt. Für 2023 gelten 20 solcher Frühgeborenen-Behandlungsfälle pro Klinik laut Fachkommission als Untergrenze, ab 2024 sollen es 25 Fälle sein. In Neubrandenburg wurden seit 2012 zwischen 20 und 5 Fälle pro Jahr behandelt. In Greifswald waren es zuletzt 20 Fälle im Jahr.

Quelle: dpa, 23.9.2022 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 23.09.2022