Schwangerschaft

Erhöht eine Blinddarm-Operation das Frühgeburtsrisiko?

Blinddarmentzündungen während der Schwangerschaft sind sehr selten. Aber steigern sie das Risiko für eine Frühgeburt, wenn operiert werden muss? In New South Wales in Australien wurden die Daten aller Einlingsschwangerschaften von 2002 bis 2014 ausgewertet. Bei 1,1 Millionen Schwangerschaften waren 1.024 Appendektomien nötig, das sind 0,9 : 1.000 Schwangerschaften. 55,3 % fanden laparoskopisch und 44,7 % am offenen Bauch statt.

Die Operationen in der fortgeschrittenen Schwangerschaft waren mit einem Anstieg der Frühgeburtlichkeit verbunden. Nach Bereinigung der Daten um maternale und Schwangerschaftsfaktoren stellt die Appendektomie ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt (HR 1,73) und eine erhöhte maternale (RR 2,68) und neonatale Morbidität (RR 1,42) dar. Das Risiko für die perinatale Mortalität stieg allerdings nicht an.

Blinddarmentzündungen und ihre Operationen gehen mit einem Anstieg der spontanen und geplanten Frühgeburt einher. Wenn die Appendektomie nach der 20. Schwangerschaftswoche stattfinden muss, sollten geeignete Möglichkeiten zum Management von vorzeitigen Wehen zur Verfügung stehen.

Quelle: Ibiebele I, Schnitzler M, Nippita T, Ford JB. Appendicectomy during pregnancy and the risk of preterm birth: A population data linkage study. ANZJOG. 30.3.2018. https://doi.org/10.1111/ajo.12807 DHZ

 

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 23.05.2018