Berlin

Familienministerin kritisiert Papst

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat Papst Franziskus für seine Äußerungen zu Schwangerschaftsabbrüchen kritisiert. Keine Frau mache sich eine solche Entscheidung leicht, erklärte die SPD-Politikerin Anfang Oktober. «Diese Frauen als Auftragsmörderinnen zu stigmatisieren, ist absolut inakzeptabel.»

Papst Franziskus hatte Abtreibungen Anfang Oktober bei einer Generalaudienz mit einem Auftragsmord gleichgestellt. «Das kann man nicht machen, es ist nicht gerecht, einen Menschen umzubringen, auch wenn er klein ist», hatte er gesagt - und vom Redemanuskript abweichend hinzugefügt: «Es ist, wie einen Auftragsmörder zu mieten, um ein Problem zu lösen.»

«Anschuldigungen und Beleidigungen sind der falsche Weg», kritisierte Giffey. Die Frauen brauchten vielmehr Rat, Hilfe und Unterstützung.

Auch der Berufsverband der Frauenärzte reagierte empört. FrauenärztInnen kämen Frauen in einer Notlage zur Hilfe. «Sie führen nicht etwa Schwangerschaftsabbrüche durch, weil sie gewissenlos sind, sondern weil sie sich gerade aus Gewissensgründen zu dieser Hilfe verpflichtet fühlen», so Verbandspräsident Dr. Christian Albring.

Quelle: dpa, 11.10.2018 DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 12.10.2018