Statistisches Bundesamt

Freier Verkauf der Pille ohne Wirkung

Das statistische Bundesamt hat die Zahlen für Schwangerschaftsabbrüche 2015 veröffentlicht. Die Einführung des freien Verkaufs der "Pille danach" seit 1. April des vergangenen Jahres, ohne vorherige ärztliche Beratung und Untersuchung, zeigt demnach keine Auswirkungen auf die Anzahl der unerwünschten Schwangerschaften.

Die absolute Zahl der durchgeführten Eingriffe nahm um 0,5 Prozent auf  99.200 Schwangerschaften ab. Mit 56 Abbrüchen pro 10.000 Frauen ist der Anteil seit drei Jahren stabil, das heißt, die verringerte Zahl kann den geburtenschwächeren Jahren zugeschrieben werden.

Die meisten gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche (96 Prozent) wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.

(Statistisches Bundesamt, 9.3.2016/DHZ)

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 17.03.2016