Gemeinsamer Bundesausschuss

Hysterektomie – IQTIG mit Patientinnenbefragung beauftragt

  • Patient:innenbefragungen sollen künftig die Instrumente in der Qualitätssicherung ergänzen - so auch in der Frage, ob eine Gebärmutter entfernt werden muss oder erhalten werden kann.

  • Die Hysterektomie ist in Deutschland eine der häufigsten Operationen in der Frauenheilkunde. Zugleich haben Studien gezeigt, dass die medizinische Frage, ob bei gutartigen Erkrankungen gegebenenfalls auch organerhaltend operiert werden kann, regional sehr unterschiedlich beantwortet wird.

    Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat vor diesem Hintergrund ein unabhängiges wissenschaftliches Institut beauftragt, eine Patientenbefragung als qualitätssicherndes Instrument zu entwickeln. Ziel ist es, die derzeitigen Prozesse bei der Auswahl der angemessenen Behandlung von gutartigen Gebärmuttererkrankungen in Krankenhäusern aus Sicht der Patientinnen zu überprüfen. Mit Hilfe der gewonnenen Daten sollen – sofern es hier Handlungsbedarf gibt – erkrankte Frauen zukünftig besser informiert und in ihrer Kompetenz gestärkt werden, um gemeinsam mit den Ärzt:innen über die Behandlungsoptionen bei gutartigen Erkrankungen der Gebärmutter zu entscheiden.

    Überwiegende Gründe für eine Gebärmutterentfernung sind benigne Erkrankungen wie Myome. Neben der kompletten Gebärmutterentfernung stehen verschiedene weitere, organerhaltende Behandlungsoptionen zur Verfügung: Beispielsweise die operative Myom-Entfernung und die Verkleinerung der Myome, indem die Blutzufuhr zur Gebärmutter reduziert wird. Welche Behandlungsoption für eine Frau geeignet ist, hängt sehr von ihrer persönlichen Situation ab – und erklärt, wie wichtig die umfassende Information für eine Beteiligung der Frauen an der Entscheidungsfindung ist.

    Patient:innenbefragungen sollen künftig die Instrumente in der Qualitätssicherung ergänzen. Wie sie sich im Zusammenspiel mit »klassischen« Instrumenten verhalten, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Das vom G-BA beauftragte Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) wird seinen Abschlussbericht bis zum 15. März 2024 vorlegen. Seine Aufgabe ist es, geeignete Qualitätsindikatoren zu entwickeln, die für die Beantwortung der Fragestellungen relevant sind. Zudem soll das IQTIG ein Umsetzungs-, Auswertungs- und Rückmeldekonzept erstellen. Informationen zum Entwicklungsprozess von Patientenbefragungen stellt das IQTIG auf seiner Website zur Verfügung: > https://iqtig.org/datenerfassung/befragungen/. Eine Übersicht der G-BA-Instrumente zur Qualitätssicherung findet sich unter: > https://www.g-ba.de/themen/qualitaetssicherung/

    Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss, 23.3.2022 ∙ DHZ

    Rubrik: Medizin & Wissenschaft

    Erscheinungsdatum: 23.03.2022