Deutsches Instituts für Wirtschaftsforschung

Große Lohnlücke zwischen Frauen und Männern

  • Erwerbstätige Frauen verdienten 2019 im Schnitt 19 % weniger als Männer.

  • Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist in Deutschland weiterhin groß. Das hat eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergeben. Danach verdienten erwerbstätige Frauen 2019 im Schnitt 19 % weniger als Männer. Damit befindet sich Deutschland auf dem drittletzten Platz von insgesamt 34 untersuchten europäischen Ländern. Die Quote habe sich in den vergangenen 15 Jahren kaum verändert, heißt es vom DIW.

    »Deutschland hat gleichstellungspolitischen Aufholbedarf«, so Studienautorin Katharina Wrohlich. Als mögliche Gegenmaßnahmen nannte sie mehr Partnermonate beim Elterngeld, eine Familienarbeitszeit, mehr Kinderbetreuungsangebote und eine Reform des Ehegattensplittings.

    Zwar sind heute mehr Frauen berufstätig als in früheren Jahrzehnten. Eine höhere Frauenerwerbsquote gehe in Europa tendenziell mit einer größeren Lohnlücke einher. »Hintergrund ist, dass bei einer hohen Erwerbsquote auch viele gering verdienende Frauen in die Rechnung einfließen«, erklärte das DIW. Im Vergleich von 14 europäischen Ländern mit einer Frauenerwerbsquote zwischen 70 und 80 % schneide Deutschland jedoch nicht besser ab. In Dänemark, Norwegen, Finnland und Schweden seien mitunter noch mehr Frauen erwerbstätig als in Deutschland, dennoch sei die Lohnlücke zu Männern oft deutlich geringer.

    Quelle: dpa, 3.3.2021 · Spiegel Wirtschaft, 3.3.2021 · DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 04.03.2021