Registerstudie aus den Niederlanden

Häufiger starke Blutungen post partum

  • Das Auftreten einer postpartalen Hämorrhagie (PPH) stieg in den Niederlanden von 4,1 Prozent im Jahr 2000 auf 6,3 Prozent im Jahr 2013.

  • Viele Industrienationen verzeichnen einen starken Anstieg an postpartalen Hämorrhagien (PPH), so auch die Niederlande. Bei der Auswertung der Geburten aus dem niederländischen Geburtenregister von 2000 bis 2013 wurde auch nach den begleitenden und auslösenden Risikofaktoren gesucht. Zwischen 95 und 99 Prozent aller Geburten sind im niederländischen Geburtenregister verzeichnet. Alle 2.406.784 Geburten jenseits der 22. Schwangerschaftswoche wurden in die Auswertung aufgenommen. Als PPH wurde eine Blutung über 1.000 Milliliter innerhalb von 24 Stunden post partum definiert.

    Das Auftreten einer PPH stieg in den Niederlanden von 4,1 Prozent im Jahr 2000 auf 6,3 Prozent im Jahr 2013 (p>0,0001) - in Deutschland beträgt die Häufigkeit dagegen nur 1,5 Prozent. Auch die Häufigkeit der identifizierten Risikofaktoren stieg im Zeitverlauf in den Niederlanden an. Die manuelle Lösung der Plazenta zum Beispiel korrelierte ganz deutlich mit einer massiven Blutung (OR 29,3). Die Gabe von Transfusionen aufgrund der starken Blutungen war im untersuchten Zeitraum aber deutlich zurückgegangen.

    Das heißt, dass die Häufigkeit der PPH trotz einer anderen Geburtshilfe (mehr Hausgeburten) in den Niederlanden genauso ansteigt, wie in anderen Industrienationen und nur teilweise durch die üblichen Risikofaktoren erklärt werden kann. Erfreulicherweise ist die einzelne Blutung trotz der zunehmenden Häufigkeit nicht stärker, so dass zunehmend auf Transfusionstherapien verzichtet werden kann.

    (Van Stralen G et al.: Increasing incidence of postpartum hemorrhage: the Dutch piece of the puzzle. AOGS.online 23.8.2016. 


http://obgyn.onlinelibrary.wiley.com/hub/journal/10.1111/(ISSN)1600-0412/DHZ)

     

     

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 07.09.2016